Lage-Müssen. Sie sind Orte der Erinnerung aber auch solche, an denen mal ein Päuschen eingelegt und verweilt werden kann. Die Ehrenmale in Lage haben allerdings auch schon einige Jahre hinter sich, und so lassen sich teilweise auch nicht mehr alle Namen der Lagenser Weltkriegsopfer auf ihnen lesen. Nachdem zuletzt in Heiden Fördergelder aus dem Leader-Budget der Region 3L (Lage, Lemgo, Leopoldshöhe) dafür genutzt wurden, das dortige Ehrenmal zu säubern und auszubessern, hat sich inzwischen auch in Müssen etwas getan. Dort engagiert sich Ratskandidat Heinz Grützmacher, der in einer Mitteilung seine Freude über die Aufwertung zum Ausdruck bringt. Im vergangenen Jahr sei bereits das Areal ringsherum aufgewertet worden, nun werde auch das Ehrenmal selbst instandgesetzt. Die Stadtverwaltung habe mitgeteilt, dass ein Fachbetrieb mithilfe vorliegender Unterlagen die Inschriften nachzeichnen könne, sodass sämtliche Namen rekonstruiert werden könnten. Bereits im Jahr 2019 hat Grützmacher eigenen Angaben zufolge eine Instandsetzung des Müssener Ehrenmals beantragt. „Nach 75 Jahren Frieden ist Europa durch den Krieg in der Ukraine wieder Kriegsschauplatz geworden. Die Opfer der beiden Weltkriege mahnen uns, entschieden für Frieden und Freiheit einzutreten“, sagt der SPD-Ratskandidat. Instandsetzung ist teuer Über die Entwicklung am Ehrenmal freut sich auch CDU-Fraktionsvorsitzender Michael Biermann, der sich laut einer Mitteilung schon in der Vergangenheit mit seinem Amtsvorgänger Uwe Pohl für eine Aufwertung des Areals eingesetzt habe, was dann auch passiert ist. „Nun gilt es, die schlecht bis gar nicht mehr lesbaren Namen zu erneuern“, schreibt Biermann. Politik und Verwaltung müssten nun beschließen, wie genau das gemacht werden soll. Im Haushaltsplan für 2025 stehen für die Sanierung der Ehrenmale insgesamt 30.000 Euro zur Verfügung. Ob das allerdings ausreicht, sei fraglich, da die Erneuerung durch eine Fachfirma sehr teuer sei, schreibt Michael Biermann. „Aus diesem Grund ist zu überlegen, ob tatsächlich die Namen auf dem Ehrenmal rekonstruiert werden oder ob nicht neben das Ehrenmal eine Tafel zum Beispiel aus rostfreiem Edelstahl aufgestellt wird, auf dem alle Namen verewigt werden“. Darüber solle der Kulturausschuss zeitnah diskutieren, findet er. Lange Vorlaufzeit Zuständig für die insgesamt zehn Ehrenmale im Stadtgebiet ist in der Verwaltung das Fachteam Umweltplanung. Eine Nachfrage dort ergab, dass es nur wenige Firmen gibt, die solche Instandsetzungen durchführen. Bereits 2022 habe der Ausschuss für Kultur, Tourismus und Ehrenamt den Beschluss gefasst, durch ein sachkundiges Fachbüro eine eingehende Bestandsaufnahme und ein tragfähiges Sanierungskonzept für die Ehrenmale in Lage erstellen zu lassen. 2023 habe der Hauptausschuss dann beschlossen, dass auf der Basis des erstellten Gutachtens zum Erhaltungszustand der Ehrenmale im Stadtgebiet in den Jahren 2024 und 2025 die entsprechenden Sanierungsarbeiten durchzuführen sind. Die Stadt macht aber deutlich, dass mit einer langen Vorlaufzeit von gut einem Jahr zu rechnen sei.