Lagenser Zeitreise und verkaufsoffener Sonntag füllen die Stadt

Lage . Telefone mit Drehscheibe, mechanische Schreibmaschinen, Klappkameras und der gute alte Walkman haben am Sonntag in Lage jedes Smartphone alt aussehen lassen. Das Handy wurde maximal für ein Erinnerungsfoto gezückt, denn die analogen Schätzchen, die es bei der Lagenser Zeitreise zu sehen gab, zogen sämtliche Blicke auf sich.

&bdquo;Haben Sie schon einmal den Hörer eines Grubentelefons in der Hand gehabt?“, forderte Kemal Aslan unermüdlich Passanten auf, das schwere Eisengerät aus dem Jahr 1880 auszuprobieren. &bdquo;Wo hat man sonst die Gelegenheit?“, stellte der Bielefelder klar, dass er mit seiner &bdquo;RetroManiak Vintage-Museums- und Erlebnislandschaft“ genau das bezweckt: Anfassen, fühlen, ausprobieren, erleben und im besten Fall generationenübergreifend ins Gespräch kommen.

Kemal Aslan sammelt seit einiger Zeit historische Erfindungen, die noch in Kellern oder auf Dachböden lagerten und auf Flohmärkten und Haushaltsauflösungen zutage gekommen sind. Daraus ist in diesem Jahr die analoge Erlebnis- und Museumswelt entstanden, die in Lage Premiere gefeiert hat. &bdquo;Ich habe viel recherchiert, aber nichts Vergleichbares gefunden“, erkennt Aslan nicht ohne Stolz ein Alleinstellungsmerkmal.

Die Besucher der Zeitreise zeigten sich begeistert, besonders die Stühle vor den Schreibmaschinen waren den ganzen Nachmittag besetzt und gerade die jüngere Generation tippte begeistert. &bdquo;Meine Kinder kennen diese Schreibmaschine noch vom Opa“, berichtete Katja Zielke, die mit der Familie eher aus Zufall auf dem Marktplatz gelandet war. &bdquo;Wir wollten eigentlich nur ein Eis essen“, verriet die zweifache Mutter lachend, während ihre Söhne schon die nächsten Ausstellungsstücke bewunderten.

Analoge Spielstationen &bdquo;Diese positive Resonanz freut mich sehr“, gab Retro-Fan Aslan zu Protokoll, der hauptberuflich als Lehrer arbeitet und mit seinem Angebot Technikgeschichte und Medienkultur vermitteln möchte. Deshalb gehörten auch ein Erfindungs-Quiz, ein Vintage-Boxen-Fühlkasten sowie analoge Spielstationen zum Angebot.

Für die passende Atmosphäre sorgte nicht nur die selbst gebaute Retro-Magic-Maschine, sondern Musik schallte aus den Geräten, sogar aus dem Hörer des Grubentelefons. Mit der Magie vergangener Jahrzehnte setzen sich auch Sia und Thomas Thompson alias &bdquo;The Sideshow Charlatans“ auseinander. Mit ihrer &bdquo;Schaubuden-Zauber-Revue“ sind sie sonst auf historischen Jahrmärkten unterwegs und nahmen die Zuschauer mit in eine Welt voller Wunder, Schwindler und Kuriositäten.

Weil man für eine Zeitreise Verpflegung benötigt, hatte sich die Fairtrade-Steuerungsgruppe als Mitglied des Stadtmarketings mit einem Kaffee- und Kuchenstand beteiligt. &bdquo;Alles selbst gemacht und natürlich fair gehandelt“, warb Mitglied Stephan Bröker und Helmut Behnisch verwies auf ein Sonnenstrom-Modul, das das Waffeleisen sowie die Kaffeemaschine versorgte. Abgerundet wurde die sehr gut besuchte Veranstaltung durch einen verkaufsoffenen Sonntag, der zum Bummel durch die Geschäfte einlud.

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