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Dem Feuer keine Chance geben

Wie die Lagenser Realschule sich gegen die Flammen und für den Ernstfall wappnet

Von Cordula Gröne

Sachverständige für vorbeugenden Brandschutz: Architektin Ulrike Theissing. - © Foto: Gröne
Sachverständige für vorbeugenden Brandschutz: Architektin Ulrike Theissing. (© Foto: Gröne)

Wie wichtig vorbeugender Brandschutz ist, zeigt sich leider erst im Ernstfall. Um die Ausbreitung von Feuer und Rauch zu verhindern, kann im Vorfeld viel getan werden.

Lage. Architektin Ulrike Theissing hat sich auf den vorbeugenden Brandschutz spezialisiert und zeigt anhand der im vergangenen Jahr neu erbauten Realschule, welche gesetzlichen Auflagen erfüllt werden müssen. Auftakt: der Eingangsbereich mit Feuerlöscher. "Feuerlöscher sollten in ausreichender Anzahl vorhanden, an strategisch günstigen Stellen einsatzbereit und immer gut sichtbar gekennzeichnet sein", erklärt die Architektin. Es geht weiter: Rettungswege, wie notwendige Flure, sollten stets freigehalten werden, schildert die 44-Jährige. Nach höchstens 35 Metern muss jeder Schüler, Lehrer und Besucher auf gekennzeichneten Rettungswegen nach draußen gelangen. Die Breite der Türen und Rettungswege hängen davon ab, wie viele Personen sich im Gebäude aufhalten können.

Vorbeugender Brandschutz bedeutet, dass beispielsweise brennbare Leitungsanlagen in notwendigen Fluren abgeschottet werden müssen. "Dübel müssen in Teilbereichen aus Metall mit Eignungsnachweis, Stahlstützen eingekapselt sein, weil diese nach bereits kurzer Zeit bei Brandeinwirkung ihre Tragfähigkeit verlieren können", erklärt die Sachverständige. Gesetzlich vorgeschrieben ist außerdem, dass Verkleidungen, Putze, Dämmstoffe, Unterdecken und Einbauten im Treppenraum nicht brennen dürfen und Wände und Decken eine bestimmte Feuerwiderstandsklasse haben müssen.

Im ersten Stock: Bei einem Brand können Schüler, Lehrer und Besucher über eine breite Außentreppe flüchten. Gewarnt hat sie die Alarmierungsanlage, die jede Schule haben muss. Die Schüler versammeln sich dann auf bestimmten Flächen. "90 Minuten muss dieser Treppenraum bei einem Brand stand halten", erzählt Ulrike Theissing. Ebenso geschützt gegen Flammen sind die Technikräume. Alarmanlagen sind auch mit Fahrstühlen gekoppelt. Feuer- und Rauchschutztüren und Brandschutzklappen schließen automatisch, damit giftiger Rauch nicht durch das ganze Gebäude dringt.

Vorbeugender Brandschutz bedeutet auch, in Zusammenarbeit mit der Feuerwehr alle erforderlichen Maßnahmen im Vorfeld zu planen. Rund um die Realschule seien deshalb Hydranten verteilt, aus denen Löschwasser gepumpt werden könne. Mit ihren Fahrzeugen kann die Feuerwehr einen extra befestigten Weg um das Schulgebäude befahren.

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