Lage-Waddenhausen. Harley-Davidson fahren ist ein Lebensgefühl, das nur der nachvollziehen kann, der ein Gespür dafür hat und es selbst schon erlebte. Man braucht Geld, Zeit und Hingabe. Sagen die, die es wissen müssen. Seit 20 Jahren treffen sich die Mitglieder des Harley Davidson Club Ostwestfalen-Lippe.

Seit fünf Jahren ist das stilecht eingerichtete Clubhaus in der Schwanthaler Straße in Waddenhausen der Treffpunkt. Jeden Monat steigt eine Party mit geladenen Gästen. "Aber auch Neugierige dürfen gerne vorbeikommen", bestätigt Club-Präsident Kalle Ortmann.

Respekt einflößend sehen sie schon ein bisschen aus, die Biker in den schwarzen Monturen auf ihren chromblitzenden Öfen. Doch von wegen wilde Kerle: "Man nennt mich auch Lillifee", sagt Matthias Gereke, einziger Nicht-Lipper im Club. "Weil er sich manchmal prinzessinnenhaft benimmt", sticheln die Kameraden.

Sie grenzen sich ganz klar ab von den so genannten "Bösen" der Harley-Szene. "Es gibt Clubs, die leben davon. Wir halten unsere Treffen bewusst familiär, nicht kommerziell. Einfach aus Spaß an der Freude", erklärt Kalle Ortmann. Mit der Ausnahme, dass es schwierig ist, in den verschworenen Kreis aufgenommen zu werden. "Das geht hier nicht wie beim ADAC – anmelden und dabei sein. Wir müssen die Leute erst richtig kennen lernen." Aspiranten müssen sich bewähren und zeigen, ob sie sich für die Gemeinschaft engagieren.

Wenn Arbeit und Familie es zulassen, sind die Biker am Wochenende unterwegs. Sie veranstalten Partys im alten Stil, mit Lagerfeuerromantik am Zelt oder Schönwetter-Fahrten durch die Lande.  Einmal im Jahr nimmt der Club an der "Super-Rallye" teil. Ein Biker-Event, das immer in einem anderen europäischen Land stattfindet. "Wir waren schon in Griechenland, Italien, Frankreich, Norwegen und Schweden", sagen die Lipper, um zu sehen und gesehen zu werden.