
Lage. Nach 2009 und 2010 hat die untere Landschaftsbehörde des Kreises Lippe erneut tote Rotmilane in Lage gefunden. Am vergangenen Mittwoch wurden laut einer Mitteilung des Kreises Lippe in einem Horst nahe Heiden insgesamt vier tote Vögel entdeckt. "Es handelt sich um ein Weibchen mit seinen drei Nestlingen", berichtet Mühlenmeier. "Auch dieses Mal können wir eine Vergiftung der Greifvögel nicht ausschließen." Darum stehen nun wieder umfangreiche Untersuchungen der Tiere im Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Detmold an.
2010 waren in Lage Rotmilane mit dem Pflanzenschutzmittel E605 vergiftet worden. Die jetzige Untersuchung zur genauen Todesursache werde voraussichtlich zwei bis drei Wochen in Anspruch nehmen. "Vielleicht wurden die Rotmilane Opfer von illegal ausgelegten Giftködern", mutmaßt Westphal und bittet die Lagenser Bevölkerung um ihre Mithilfe und Achtsamkeit.
Solche Giftköder könnten auch für Hunde und Katzen zur Gefahr werden. Oft seien es Eier oder Teile von Hühnern und Tauben, die mit Gift versetzt sind, so der Kreismitarbeiter. In Nordrhein-Westfalen wurden allein zwischen 1992 und 2004 vierzig Rotmilane auf diese Weise getötet. Wer solche Giftköder gesehen hat, sollte den Kreis Lippe darüber informieren. Der Brutplatz von Heiden ist einer von insgesamt vierzig Horsten, die in diesem Jahr von der unteren Landschaftsbehörde und ehrenamtlichen Naturschützern betreut werden.

Der Rotmilan gehört zu den besonders geschützten Tierarten. Über 50 Prozent des Weltbestandes, der sich ausschließlich auf europäischen Kontinent beschränkt, ist in Deutschland beheimatet. Der Kreis Lippe gehört zu den Dichtezentren des Rotmilans in NRW. Diese Tatsache begründet das hohe Engagement der unteren Landschaftsbehörde für diesen Greifvogel.
Wer etwas gesehen hat, kann sich an Jörg Westphal wenden unter 05231-626311.