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Bunte Planeten schweben durch das Weltall

Florian Jacob macht sich einen Namen als "Spacepaints"-Künstler

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Jedes Bild ein Unikat: Florian Jacob sprayt bunte Weltraum-Landschaften auf Leinwand.
Jedes Bild ein Unikat: Florian Jacob sprayt bunte Weltraum-Landschaften auf Leinwand. (© FOTO: CASTRUP)

Lage. Schon in der Grundschule haben ihn Graffiti interessiert. Jetzt ist Florian Jacob 19 Jahre alt und macht mit seinen gesprühten "Spacepaints" zurzeit auf sich aufmerksam. In seinem Zimmer herrscht das kreative Chaos: Pinsel, Leinwände, Acrylfarben und jede Menge Dosen stapeln sich auf dem Schreibtisch. An der Wand prangt ein aufgesprühter Schriftzug in grün, auf dem PC-Bildschirm flimmern bunte Hintergrundbilder, denn so ganz nebenbei - der Gymnasiast gibt sich bescheiden - entwickelt er auch "Youtube"-Layouts, Flyer oder Visitenkarten.

Florian Jacobs Hauptaugenmerk liegt aber momentan auf bunten Planeten, die zwischen glänzenden Sternschnuppen durchs All gleiten, umrahmt von Berg- und Seenlandschaften. Diese Weltraumbilder entstehen mit Schablonen und Farbe aus Spraydosen. "Im Internet bin ich auf so ein fertiges ‚Spacepaint’ gestoßen", erzählt der junge Künstler. "Es hat mich fasziniert und ich habe mir überlegt, wie es wohl entstanden ist."

Nach einem ersten Versuch auf seiner Kunstmappe entwickelte der Schüler nach und nach seine eigene Technik. "Man muss verkehrt herum denken", erklärt er seine Herangehensweise, "erst sprühe ich mehrere Farbschichten an der Stelle auf die Leinwandfläche, an die der Planet hin soll und drücke mit Zeitungsschnipseln darauf. Dadurch entsteht eine Struktur. Dann lege ich die Schablone drauf, bei Planeten benutze ich einen Teller." Für die Berge wiederum reicht gerissenes Papier. Schicht auf Schicht wird gesprüht, scheinbar willkürlich ergeben sich Reflexe, Lichtkränze, Sterne und Kometen. "Die Strukturen sind tatsächlich reiner Zufall", verrät Florian Jacob, der abwechslungsreiche Kompositionen mit hellen, strahlenden Farben mag.

Seine komplexen Bilder entstehen mit einfachen Mitteln. Arbeiten kann er jedoch aufgrund der aus den Farbdosen austretenden Gase nur im Freien.

 Seine Eltern haben ihm den stillgelegten Pool im Garten zur Verfügung gestellt. Hier darf er sich austoben, experimentieren, weiterentwickeln. "Seine Bilder an der Wand sind wie zusätzliche Fenster, durch die man viel weiter gucken kann", schwärmt sein Vater.
Auch die Mitglieder im internationalen Künstlerforum "Garten der Poesie" haben das Talent des 19-Jährigen schnell erkannt. Nach seiner ersten Ausstellung in Hörste wurde er von Forumsgründer Bernd Rosarius eingeladen, und eines seiner Bilder wurde prompt von den Usern zum "Bild des Monats" gekürt.

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