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Die Geheimnisse der Zaubertinte

Hannah Blumör und Paulina Hinrichs gewinnen beim NRW-Wettbewerb „Schüler experimentieren“

Jens Rademacher

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Glückwünsche: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann gratuliert Hannah Blumör (links) und Paulina Hinrichs. - © Privat
Glückwünsche: NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann gratuliert Hannah Blumör (links) und Paulina Hinrichs. (© Privat)

Lemgo. Hannah Blumör und Paulina Hinrichs haben ausgetüftelt, wie sich am besten geheime Botschaften austauschen lassen. Mit ihrer Arbeit zur „Zaubertinte“ belegten sie Platz eins beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“.

Mit Zitronensaft, das ist bekannt, lässt sich prima „unsichtbare“ Schrift auf Papier auftragen, die sich durch Bügeln sichtbar machen lässt. Doch dass sich andere Substanzen sich noch viel besser eignen, haben die neunjährige Lemgoerin Hannah Blumör und ihre gleichaltrige Freundin aus Hiddenhausen bei ihren Experimenten für den „Jugend-forscht“-Ableger herausgefunden.

Information
Junior-Sparte von "Jugend forscht"

"Schüler experimentieren" ist die "Juniorensparte" von "Jugend forscht", an der Jungen und Mädchen bis 14 Jahre teilnehmen. Hannah Blumör und Paulina Hinrichs waren bereits im März erfolgreich beim Regionalwettbewerb in Herford dabei gewesen und durften deshalb ihre Ergebnisse auf Landesebene vorstellen. Im Essener "Haus der Technik" waren insgesamt rund 80 Kinder in 40 Teams. Eine Runde weiter geht es für die beiden nun aber nicht: Bei "Schüler experimentieren" ist - anders als bei "Jugend forscht" nach dem Landeswettbewerb Schluss. Einen Bundeswettbewerb gibt es nicht.

Vorausgegangen waren monatelange Versuche zu Hause in der Küche. Die Fünftklässlerin, die das Marianne-Weber-Gymnasium besucht, und ihre Co-Forscherin wollten „geheime Botschaften austauschen“, wie Hannah berichtet. „Dieses Ziel hatten sie, weil sie angeblich neugierige Eltern haben – was ich bestreite“, schmunzelt Hannahs Mutter Nadja Blumör. Und in einem Buch und im Internet fanden sie Hinweise darauf, dass es allerlei Substanzen gibt, die sich dafür eignen. Bei ihren Experimenten kamen dann Flüssigkeiten wie Kartoffelsaft, Zwiebelsaft oder Milch zum Einsatz.

Zugleich hantierten Hannah und Paulina mit Bügeleisen, Toaster, der Heizung oder der Mikrowelle, um zu testen, mit welcher Methode sich die „Tinte“ am besten durch Erwärmen wieder sichtbar machen lässt. Betreut hat die Schülerinnen Kirsten Biedermann von der „Ravensberger Erfinderwerkstatt“ aus Halle.

Hannah und Paulina stellten fest: Säfte werden zu schnell schlecht, es muss was anderes her. In der Apotheke besorgten sie sich unter anderem 
Dextrose (Traubenzucker) und Ascorbinsäure (Vitamin C). Nachdem sie viel mit Mörsern und Kanülen hantiert hatten, stand für die beiden fest: „Die beste Zaubertinte ist eine Mischung aus Dextrosepulver, Wasser und Ascorbinsäurepulver.“

Das überzeugte auch die Jury von „Schüler experimentieren“. Sie prämierte die beiden für ihr Projekt „Zaubertinte, verrate dein Geheimnis!“ in der Sparte Chemie. Die Jury lobte unter anderem, dass die Schrift nach dem Sichtbarmachen gut lesbar sei.

Apropos: Wie funktioniert das nun am besten? „Mit dem Toaster“, weiß Hannah. Weil es aber unpraktisch sei, diesen immer dabei zu haben, ist die Zaubertinte zumindest in der Schule noch nicht im Füller. „Das kommt aber noch“, verspricht sie und beschäftigt sich schon mit den nächsten Ideen. Bei dem Wettbewerb mitzumachen, sei schön gewesen, sagt sie. „Aber es gibt Wichtigeres.“

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