Lemgo. Manche Geister wissen anscheinend ganz genau, wo es ein nettes Plätzchen im Herzen von Lemgo zum Überwintern gibt. So auch der Geist der Weihnacht, der jetzt ins Wippermannsche Haus an der Kramerstraße 2 eingezogen ist. Denn dort hat ab sofort das Weihnachtshaus unter dem Motto „Der Geist der Weihnacht“ seine Türen geöffnet.
Zugegeben: Weihnachten kann mit und ohne Geist stressig sein. Und dennoch, wer das Weihnachtshaus mit Café und seinen vielen Handwerkern, Künstlern und Kaufleuten besucht, soll sich vor allem angekommen und geborgen fühlen. Vor nunmehr vier Jahren riefen gute Geister den Indoor-Weihnachtsmarkt in Lemgo ins Leben. Inzwischen wird er aufgrund seiner kuscheligen Atmosphäre auch das Wohnzimmer Lemgos genannt. Am uralten, großen Kamin im Eingangsbereich findet nicht nur der Marktplatz seine Verlängerung, sondern der Besucher auch für einen Moment Ruhe mit Wohlfühlcharakter.
Oder wie Astrid Alteheld, die mit ihrer Kunst im Wohnzimmer vertreten ist, weiß: „Es geht uns nicht alleine um den Verkauf besonderer und wertiger Weihnachtsartikel. Wir wollten zum eigentlichen weihnachtlichen Geist zurückkehren und etwas davon abgeben.“ Wer sich durch das liebevolle Sortiment an kreativen Geschenkideen von der handgemachten Liebeserklärung an Lemgo auf dem Geschirrhandtuch oder Kissen, dem 4920 Kaffee oder Prosecco in Erinnerung an Lemgos alte Postleitzahl, die Märchenstunde für Manager in Buchform oder auch Lemgos Hexentrunk to go gestöbert hat, stößt irgendwann auch auf einen Weihnachtsbaum, voll behangen mit etwa 100 Wunschzetteln. Die sind von Kindern geschrieben, die im Kinderheim Grünau leben.
Jeder Besucher kann sich die Wünsche vom Baum pflücken, um sie zu erfüllen. Wünsche nach Bettzeug, Wolle, Glitzerstiften, Bibi Blocksberg oder Benjamin Blümchen-CDs. Auf einem Zettel eines farbigen Mädchens ist zu lesen: „Ich wünsche mir einen Schminkkoffer für dunkle Haut.“ Eine geistreiche Aktion.
Auch darin ist sich die Runde aller guten, ausstellenden Geister im Weihnachtshaus einig und die Runde ist groß: Conny Stämmler-Wehmeier mit Kunstgewerbe, Goldschmiedin Rabea Kruel, Rosario Amico von Café Amigelato, Britta und Lars Stricker von Time Catcher, Antje Schulz und Claudia Petersen von „Feingesiebtes“, Jürgen Schöttker und Heike Plogster von der Destillerie, Claudia Beckmeier-Niehaus vom Spielwarengeschäft Niehaus, Sarah-Janine Westerheide vom Café Mia, Carolin Nier von der Fleischerei Nier, Susanne Nier vom Schuhhaus Kuhlmann, Renate und Erhard Bühner von Strand-Gut-Kunst, Theo Doerfert vom Designhaus am Ostertor sowie Anja Dubbert von „Fräulein An-na“.