Lemgo. Äpfel sind gesund. Manche Sorten enthalten allerdings mehr gesundheitsfördernde Stoffe als andere. Die Lemgoer Ortsgruppe im Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) will wissen, wie viele dieser Verbindungen in urtümlichen Äpfeln stecken.
Dazu hat der BUND Äpfel aus dem Herkunftsland der Kulturäpfel beschafft. Bis vor wenigen Jahren wurde vermutet, dass unsere Kulturäpfel vom Holzapfel abstammen, heißt es in der Pressemitteilung. Erst durch DNA-Analysen wurde schließlich der „Vater der Äpfel” in Kasachstan entdeckt. Dieser kleine Wildapfel habe über Jahrhunderte eine Vielzahl von Sorten geschaffen, über deren Inhaltsstoffe kaum etwas bekannt sei.
Willi Hennebrüder vom BUND Lemgo hat den befreundeten Pomologen und Obstbauern Meinolf Hammerschmidt aus Schleswig Holstein gebeten, Äpfel aus Kasachstan mitzubringen. Hammerschmidt ist dort als ehrenamtlicher Entwicklungshelfer tätig und berät in Sachen Obstbau.
Zwölf verschiedene Apfelsorten wurden jetzt Professor Dr. Jürgen Zapp vom Institut der Lebensmitteltechnologie der Hochschule OWL übergeben. Sie sollen dort unter anderem auf den Polyphenolgehalt hin untersucht werden. Polyphenole sind aromatische Verbindungen, die bei Äpfeln meist in der Schale oder direkt darunter vorkommen. Sie gelten als besonders gesundheitsfördernd. Viele der in den Supermärkten angebotenen Neuzüchtungen weisen einen sehr geringen Polyphenolgehalt auf. Das führe bei immer mehr Menschen zu allergischen Reaktionen gegen Äpfel, schreibt der BUND.
Wenn die Wildäpfel einen hohen Gehalt an Polyphenolen aufweisen, könnte man diese Sorten gezielt in der Neuzüchtung einsetzen. Außerdem könnten die Sorten dazu verwendet werden, diese Stoffe zu extrahieren.