Lemgo. Am Wilmersiek sind jetzt die Bagger dran. Aktuell wird von der Einmündung Goethestraße aus der Kanal zum Teil erneuert. Bis zum Herbst ist hier kein Durchkommen.
Vom Pöstenweg bis zur Schillerstraße geht der erste Bauabschnitt, der in diesem Jahr komplett fertiggestellt werden soll. Das heißt: Der Kanal wird teilweise ausgetauscht, überall dort, wo er nach Erkenntnissen einer Kamerabefahrung marode ist. In dem Bereich ist die Asphaltdecke bereits abgetragen.
Das letzte Stück zum Pöstenweg muss nicht aufgerissen werden: „Die Häuser dort sind vom Pöstenweg aus erschlossen", erklärt Bauleiter Klaus Hagemeister. Allerdings würden auf dem letzten Stück vor dem Pöstenweg Anschlüsse vorbereitet, falls dort doch irgendwann ein neues Baugebiet in den Gärten entsteht.
Dann müsste auf dem Stück nicht wieder gebaggert werden. Auch Strom- und Beleuchtungskabel verlegen die Stadtwerke für die neue Straßenbeleuchtung mit LED-Technik. Die bisher zehn Straßenlaternen werden durch 16 neue Leuchten ersetzt.
Dieser Abschnitt soll bis zum Winter fertig sein, im nächsten Jahr folgt der zweite Teil von der Schillerstraße bis zur Kreuzung Vogelsang, wo ein Kreisverkehr gebaut wird. In diesem Bereich werden auch Gas- und Wasserleitungen erneuert, sagt Hagemeister.
Ein Herausforderung ist die Umleitung der Stadtbusse, aktuell funktioniere das über die Schillerstraße ganz gut. Im kommenden Jahr werde es schwieriger, die Taktung trotz Umweg einzuhalten. Ein Plan dazu soll im Herbst erarbeitet werden. Als Schleichweg zur Gesamtschule oder um die Innenstadt zu umgehen, steht der Wilmersiek erst einmal nicht zur Verfügung.
Bedenken von Anwohnern, dass die Neugestaltung dem unerwünschten Durchgangsverkehr entgegen komme, weist Hagemeister zurück. Die Straße werde in den meisten Bereichen nicht wesentlich breiter, die angestrebten sechs Meter habe sie im aktuellen Baustellenbereich auch bisher gehabt. Und wer die Abkürzung nutzen wolle, fahre sie auch, wenn sie schmaler sei. Anwohner hatten mehr verkehrsberuhigende Elemente wie Pflanzinseln gewünscht, die aber den Bussen im Weg gewesen und daher an wenigen Stellen gebaut werden können. Dasselbe gilt für die gewünschten Parkbuchten.
An der Bushaltestelle Goethestraße wird allerdings auf Wunsch der Anwohner tatsächlich eine Verengung der Straße errichtet, um hier das Überqueren der Straße zu erleichtern und sicherer zu machen. Aktuell hält der Bus einige Meter weiter an der Schillerstraße.
Die Kosten für die Baumaßnahme belaufen sich auf etwa 940.000 Euro, 700.000 Euro müssen die Anwohner tragen. Da sich die Beiträge an der Grundstücksgrößte der Anlieger bemessen, dürften sich die Rechnungen für besonders große Grundstücke auf bis zu 15.000 Euro belaufen. Besitzer von kleineren Parzellen sind mit einem vierstelligen Betrag dabei.