Neustart: Wie ein Detmolder Fleischer den Lemgoer Wursthof Mesch retten will

Lemgo-Wahmbeckerheide. Kaum wiederzuerkennen ist der Hofladen Mesch: Wo vorher ein Metallboden an eine Halle erinnerte, steht jetzt rustikales Inventar mit Bauernhof-Charme. Die Theke wurde erweitert, ebenso das Sortiment. Bald entsteht auch eine neue Wursteküche. Verantwortlich für die Veränderungen sind Neu-Inhaber Andreas Mesch und Fleischer Torsten Schmitz, der nach dem Tod des Gründers eingesprungen ist.

Nachdem Fritz Mesch im März vergangenen Jahres im Alter von 81 Jahren verstorben war, blieb die Zukunft des Betriebs zunächst ungewiss. &bdquo;Als ich von dem Tod gehört habe, habe ich mich bei Frau Mesch gemeldet. Ich sollte gleich zum Probearbeiten vorbeikommen", erinnert sich Torsten Schmitz. Zunächst sei er dann auf Minijob-Basis angestellt worden. Seinen Hauptjob hatte er weiterhin bei der Fleischerei Jobst in Pivitsheide, nebenbei betreibt er immer noch seinen Partygrillservice.

&bdquo;Ich habe aber immer den Wunsch gehabt, meine eigene Wurst zu produzieren und diese im eigenen Laden zu verkaufen", sagt der Fleischer aus Detmold-Klüt. Diesem Wunsch kann er jetzt nachgehen. Denn seit Anfang des Jahres arbeitet er Vollzeit im Wursthof und hat mittlerweile Führungsverantwortung. &bdquo;Ich bin hier reingewachsen", sagt der 38-Jährige, der bei Nullmeier in Lemgo gelernt hat. Voraussichtlich in einem Jahr will er den Wursthof pachten.

Bis dahin soll sich noch einiges verändern: Neben dem Hofladen entsteht eine 130 Quadratmeter große Wursteküche. Durch ein Schaufenster sollen die Kunden dann einen Blick in die Produktion werfen können. Sie habe den Vorteil, dass alles auf einer Ebene liegt. Der Umbau soll noch bis Ende Mai dauern. Die alte Wursteküche hat eine Fläche von nur 44 Quadratmetern. Schmitz will sie künftig für den Partyservice nutzen.

Schon jetzt wurde das Sortiment erweitert. &bdquo;Wir haben unsere Kunden gebeten, auf Kärtchen zu schreiben, was sie sich wünschen würden. Ein Wunsch war, dass wir auch vormittags geöffnet haben. Dem sind wir schon nachgekommen", sagt Torsten Schmitz. Zum anderen hätten die Menschen neben Schweine- auch gerne Rindfleisch in der Auslage gehabt. Der Wursthof Mesch bezieht jetzt einmal im Monat Angusrind von Familie Froböse aus Lage-Pottenhausen.

Das Schweinefleisch kommt von Thorsten Hanheide aus Leese und wird bei Rhiemeier in Rhiene geschlachtet. Da Schmitz auch Jäger ist, hat er das Nachbargrundstück gepachtet und bereits zu Weihnachten Wildgulasch angeboten.

All das gehört zum Konzept, auf die regionale Herkunft der Tiere und Transparenz bei der Herstellung zu setzen. Für jüngere Kunden möchte die Fleischerei künftig auch vorbereitete Gerichte anbieten, zum Beispiel Rouladen, Gulasch oder Kassler mit Soße. &bdquo;Ich möchte es auch mal auf dem Markt probieren", ergänzt der 38-Jährige. Im Oktober vergangenen Jahres habe er bereits auf dem Bauernmarkt im Lippegarten einen Stand gehabt. Dort habe er neue Kunden gewonnen. Trotzdem sei ihm und seinen Kollegen eines wichtig: &bdquo;Die Stammkunden liegen uns besonders am Herzen", betont Torsten Schmitz.

So entstand der Name Der Wursthof an der Straße An der Reihe in Wahmbeckerheide entstand 1961 als Nebenerwerb zum Landwirtschaftsbetrieb von Fritz und Anneliese Mesch. &bdquo;Die gute und stetig wachsende Nachfrage nach Hausmacherwurst führte zum Ausbau der alten Stallgebäude zu Verarbeitungs- und Verkaufsräumen", berichtet Andreas Mesch, Sohn von Fritz Mesch. Daher stammt auch der Name &bdquo;Wursthof". Noch heute läuft die Hausmacher-Mettwurst besonders gut.

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