Lemgo. Eule am seidenen Faden: Das Tier hatte sich an der Eisenbahnbrücke am Walkenfeld in einer Angelschnur verfangen. Gut möglich, dass der – auch für die geschulten Augen des Greifvogels – so gut wie unsichtbare Faden einem Angler zwischen die Äste geraten und hängen geblieben war. Ein Spaziergänger entdeckte das hilflose und mit der Zeit immer kraftloser flatternde Tier am Montagmorgen. Wie lang die Eule dort zu diesem Zeitpunkt schon in Seitenlage hing, vermochten die Einsatzkräfte der Feuerwehr nicht zu deuten. Frank Hoppe, in Tierrettungen inzwischen äußerst erfahrener Mann der Truppe, stieg ins Schlauchboot und paddelte zur Flussmitte... mit der Linken Griff an die gefährlichen Krallen, mit der Rechten schnitt er das Tier los. Trotz der ungewohnten Nähe zum Menschen leistete der Greifvogel kaum Gegenwehr, hatte ihn der offensichtlich schon länger dauernde Befreiungskampf über der Bega einiges an Kraft gekostet. Feuerwehrmann Andreas Schröder brachte das Tier in einer Gitterkiste zur Adlerwarte nach Berlebeck. Dort soll die Eule nach Worten von Schröder aufgepäppelt werden. „Sie ist ein bisschen platt vom Abhängen, aber ansonsten gesund", brachte der „Eulenkurier" gute Nachrichten mit. „Später lassen sie das Tier dann einfach fliegen."