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Freiwillige Feuerwehr Lemgo zieht Bilanz - und ist bereit fürs Jubiläum

Nicole Ellerbrake

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Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Heidemann und Bürgermeister Dr. Reiner Austermann vergeben die „Jugendflamme“ - © Nicole Ellerbrake
Stadtjugendfeuerwehrwart Christian Heidemann und Bürgermeister Dr. Reiner Austermann vergeben die „Jugendflamme“ (© Nicole Ellerbrake)

Lemgo. Eine dem Hochwasser zum Opfer gefallene Schafherde, ein großer Feld- und Flächenbrand im Bereich des Leeser Weges und unzählige Ölspuren auf den Straßen, das sind nur ein paar der Aufgaben, die das vergangene Jahr für die acht Einheiten der Freiwilligen Feuerwehr Lemgo bereit gehalten hatte. Mehr als 300 Mitglieder nahmen am Freitagabend an der Generalversammlung in der Phoenix-Contact-Arena teil.

215 aktive Mitglieder

Einen besonderen Platz im Programm des Abends erhielt das diesjährige 150. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr in Lemgo. „Knapp 60 bis 70 Feuerwehrleute verrichteten ihren Dienst zu den Anfangszeiten ab dem Jahr 1870 innerhalb der Stadtmauern. 1970 zählten die mittlerweile acht Einheiten bereits 200 Mitglieder, heute sind es 215 Aktive", erklärte Klaus Wegener, Leiter der Feuerwehr. Zur Feier dieses besonderen Jubiläums sind bereits einige Aktionen geplant. Die größte Veranstaltung werden die Aktionstage am 27. und 28. August auf dem Gelände der Feuerwehr und dem Regenstorplatz sein, zu der die Feuerwehr dann einlädt.

Alle Beförderten der Lemgoer Wehr. - © Nicole Ellerbrake
Alle Beförderten der Lemgoer Wehr. (© Nicole Ellerbrake)

Wichtige Weichen für die Zukunft sind im vergangenen Jahr gestellt worden. Der Spatenstich für den Neubau des Gerätehauses in Hörstmar wurde gesetzt, die Fläche vor den Fahrzeughallen neu gepflastert und der Auftrag für den Gerätewagen Wasserrettung vergeben. Bis zu dessen Auslieferung müssen sich die Feuerwehrleute allerdings noch bis kommendes Jahr gedulden.

Die Firma Brasseler wurde als „Partner der Feuerwehr" gewonnen und es flossen Investitionen in die ABC- und Gasmessgeräte. Auch an dem Brandschutzbedarfsplan arbeitete Klaus Wegener zusammen mit Vertretern der Stadt. „Angesichts der vielen neuen Vorgaben bin ich zuversichtlich, dass bis Herbst ein solider Plan stehen wird", sagte Wegener. Dieser Plan, den es alle fünf Jahre neu zu erstellen gilt, regelt alle Themengebiete und internen Organisationen, mit denen sich eine Feuerwehr beschäftigt.

Mehr Ölspureneinsätze, weniger Menschen in Notlagen

Lobende Worte für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr fanden auch die Gastredner. Polizeihauptkommissar Dirk Wallenstein hob besonders den Fall eines jungen Mannes hervor, der sich im November vom Dach des Wüsten-Parkhauses stürzen wollte. Die hervorragende Zusammenarbeit der Feuerwehr und der Polizei konnte dies verhindern.

Eine große Abweichung der gesamten Einsätze im Vergleich zu 2018 konnte die Feuerwehr nicht feststellen, wie der stellvertretende Wehrführer Lars-Uwe Brede erklärte. 483 Einsätze verzeichnete die Feuerwehr insgesamt. Die Ölspureneinsätze sind etwas gestiegen, die Einsätze mit Menschen in Notlagen hingegen gesunken.

Noch ein besonderes Jubiläum steht in diesem Jahr an, nämlich das 10.000. Kind, das an der Brandschutzerziehung der Lemgoer Feuerwehr teilnehmen wird. Nach diesem Konzept unterrichten mittlerweile auch viele weitere Wachen in Lippe, betonte Brede. Außerdem sei die hohe Anzahl an Aus- und Weiterbildungen sehr erfreulich, an denen die Lemgoer Feuerwehrleute teilgenommen haben: 193 von 215 Mitgliedern wurden aktiv.

Weiterhin gut aufgestellt ist die Jugendfeuerwehr, die mit 80 Prozent für den meisten Nachwuchs im aktiven Dienst sorgt. 46 Feuerwehrleute wurden am Ende der Versammlung befördert. Einen tosenden Applaus für die gute Zusammenarbeit gab es zudem für Bürgermeister Dr. Reiner Austermann, der nach 21 Jahren am Freitag die letzte Generalversammlung als Bürgermeister besuchte.

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