Ein Jahr nach dem Feuer: Klinikum renoviert Stationen in Lemgo

Lemgo. Das Klinikum Lippe will die vor gut einem Jahr ausgebrannten Container nun sanieren und provisorisch wieder in Betrieb nehmen. Ein Neubau sei aus finanziellen Gründen leider nicht zu stemmen, sagte Klinik-Sprecher Christian Ritterbach. E in Abriss ohne anschließenden Neubau aber würde die Leistungsfähigkeit des Standortes Lemgo schwächen, die durch den Brand verloren gegangenen etwa 60 Betten würden schmerzlich vermisst. &bdquo;Wir müssen seitdem die marode Station 31 betreiben, um überhaupt Bettenkapazitäten darstellen zu können.“

Rückblick: Am 15. Januar 2023 war in einem Patientenzimmer auf der Pneumologie ein Feuer ausgebrochen . Eine Patientin starb, 20 wurden verletzt. Mehr als 100 Feuerwehrleute aus ganz Lippe waren damals im Einsatz und verhinderten, dass der Brand auf das Hauptgebäude übergriff. Patienten mussten nach Hause, innerhalb des Hauses, nach Detmold und Schaumburg verlegt werden. Das Klinikum sprach von einem Schaden in Höhe von mehreren Millionen Euro.

Die Staatsanwaltschaft stellte im März die Ermittlungen ein - sie war davon ausgegangen, dass eine beschuldigte Patientin bei gleichzeitiger Nutzung eines Sauerstoffgerätes mit einem Feuerzeug hantiert hatte, die Frau verstarb jedoch ebenfalls an den Brandfolgen.

Fachleute halten Sanierung wohl für möglich Bislang waren stets ein Abriss und ein Neubau als Option für die Zukunft genannt worden, eine Sanierung sei nicht mehr möglich, hatte das Klinikum betont. &bdquo;Ob die Container-Anbauten überhaupt zur weiteren Patientenversorgung wieder instandgesetzt werden können, ist durch entsprechende Fachleute und Gutachter zu klären“, hieß es damals. die Antwort &bdquo;Ja“ liegt nun offensichtlich vor. Der betroffene Bereich ist in Container-Bauweise errichtet, zwei Stationen sowie die onkologische Ambulanz waren und sind betroffen.

Nun wird das zweite Obergeschoss Stück für Stück saniert, und die Stationen werden neu ausgestattet. &bdquo;Gipskartonverkleidungen, Bodenbeläge, Dämmungen, Folien und anderes werden soweit wie erforderlich zurückgebaut“, erklärt Ritterbach. Die beiden vom Brand beschädigten Zimmer im zweiten Obergeschoss werden einschließlich der Bäder komplett kernsaniert; ein Teil der Stahlkonstruktion muss ausgetauscht werden. Auch die Fassade auf der Ostseite wird instandgesetzt und gestrichen.

Bürgermeister Markus Baier hatte im LZ-Gespräch vor wenigen Tagen gesagt, dass es ein &bdquo;schönes Signal“ für den Klinikums-Standort Lemgo wäre, wenn für einen Neubau oder die Instandsetzung des Gebäudes ein Bauantrag bei der Stadt einginge. Baier hatte in Richtung Klinikums-Aufsichtsrat und -Geschäftsleitung mehr Transparenz bei den Planungen für den Standort Lemgo eingefordert , zumal es Diskussionen gibt, welche Zukunft dieser bei einer deutschlandweiten Krankenhausreform hat.

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