Mit vielen Bildern: „Bin stolz auf mich!“ - So bunt war Eben-Ezers „Tag der Gesundheit“

Lemgo. Besser hätte das Wetter für die Premiere des &bdquo;Tags der Gesundheit - inklusiv“ nicht ausfallen können: Bei strahlender Herbstsonne rollen neben der riesigen Hüpfburg in Form eines Fußballs die &bdquo;Bubble Balls“ über die große Wiese hinter dem Berufskolleg. Wer in den durchsichtigen Bällen steckt, ist auf den ersten Blick schwer zu erkennen. Fakt ist: Sowohl Schüler und Auszubildende des Berufskollegs als auch Kinder und Jugendliche, die auf die Topehlen-Förderschule gehen, tummeln sich hier. &bdquo;Das Schönste ist, dass wir hier alle zusammen sind. Und uns gegenseitig helfen“, sagt Ruth Markmann, die ihr Abitur mit integrierter Erzieherausbildung macht.

Diese Vermischung und das Miteinander sind genau so gewollt, erklärt Organisatorin Christina Sievert, Lehrkraft am Berufskolleg. &bdquo;Die Aktion soll eine spannende Abwechslung für Menschen mit und ohne Behinderung bieten“, so die Pflege- und Gesundheitsexpertin. Statt Unterricht dürfen sich die rund 300 Schülerinnen und Schüler des Berufskollegs sowie die etwa 150 der Topehlen-Schule sich an den verschiedenen Stationen Stempel für ihre Teilnahme abholen.

Während in den vergangenen Jahren am Berufskolleg &bdquo;Tage der Gesundheit“ mit Blutspendemöglichkeit und Infoständen zum Beispiel der Krankenkassen stattfanden, wurde jetzt die vergrößerte Version der Veranstaltung auf die Topehlen-Schule ausgeweitet. Dabei stellten die Lehrkräfte und Schüler ein beeindruckendes Programm auf die Beine: Bubble Ball und Torwandschießen, Lachyoga und Dartwerfen, Fotobox, Tombola - es gibt TBV-Eintrittskarten zu gewinnen -, Popcorn- und Brezelstand, ein Bewegungsparcours in der Turnhalle sowie Workshops wie Boxen mit Weltmeisterin Beke Bas oder Stuhlgymnastik mit Eben-Ezer-Bewohner Stefanus.

Stefanus’ Talent als Gymnastik-Anleiter hatte der Heilerziehungspfleger Chris von Heiden erkannt. Er arbeitete mit dem jungen Mann, der in einer Eben-Ezer-Wohngruppe lebt, bereits während seiner Ausbildung zusammen. Der von Mitmach-Musik geprägte Kurs rund um Hits wie &bdquo;Die Räder vom Bus“ oder &bdquo;Das Lied über mich“ kommt bei den rund 25 Teilnehmenden sehr gut an: Menschen mit und ohne Handicap singen laut zur Bewegung mit. &bdquo;So kommen die Bewohner aus ihren Zimmern und aus sich heraus, können 15 Minuten vom Alltag abschalten“, erklärt von Heiden Sinn und Zweck. Stefanus habe sich schon seit einem halben Jahr auf seinen Einsatz gefreut, weiß Christina Sievert - und freut sich, dass viele heute einmal anders zeigen könnten, was in ihnen steckt.

Das trifft auch auf Max zu, einen Topehlen-Schüler der Mittelstufe. An der Hand der stellvertretenden Schulleiterin Marion Höckern erklimmt er eine Bank, balanciert vorsichtig über eine Stange, rutscht eine weitere Bank hinunter. &bdquo;Frau Höcker?“, spricht er die Lehrkraft wieder am Boden angekommen an. &bdquo;Ich bin stolz auf mich.“ Er strahlt, klatscht in die Hände und sagt: &bdquo;Nochmal!“

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Hintergrund Zwei Schulen befinden sich auf dem Gelände von Neu Eben-Ezer am Alten Rintelner Weg: die Topehlen-Schule für Kinder mit Förderbedarf sowie das Berufskolleg.

Die Förderschule ist ausgelegt für Menschen mit Beeinträchtigungen im kognitiven Bereich sowie Schülerinnen und Schüler, die autistische Verhaltensweisen zeigen, sprachliche Verzögerungen haben oder körperlich-motorische Einschränkungen aufweisen.

Am Berufskolleg wiederum können Menschen vor allem in sozialpädagogischen und pflegerischen Bereichen ausgebildet werden. Angeboten werden Berufsfachschulen (z.B. Kinderpflege, Sozialassistenz), Fachschulen (Heilerziehungspflege, Heilpädagogik, Sozialpädagogik) und ein berufliches Gymnasium für Erziehung und Soziales, das Schule und Praxiserfahrung kombiniert.

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