Aus Lemgo auf die Leinwand: Filmproduzentin und Künstler wollen eigene Kinderserie starten

Lemgo. Künstler, Makler, Autor und Filmproduzent - das Ehepaar Blume-Niehage hat einiges zu bieten und was es eint, ist nicht zuletzt die Leidenschaft für Kunst und Filme. Dagmar Niehage hat sie zu ihrer Profession gemacht und war jüngst erst mit dem Film &bdquo;Mein Lotta-Leben 2 – Alles Tschaka mit Alpaka“, der auf der Kinder-Bestsellerreihe von Alice Pantermüller basiert, in Kino und Fernsehen vertreten.

Dagmar Niehage hat den Film als Produzentin herausgebracht, nachdem sie zuvor bereits mit &bdquo;Mein Lotta-Leben - Alles Bingo mit Flamingo“ eine Viertelmillion Zuschauer in über 430 Kinos locken konnte. Eine Berufung, die neben Ausdauer, Passion und Kreativität auch viel Geduld erfordert. Denn das Produzieren von Filmen, vor allem auch für den Kinder- und Jugendbereich, ist eine Langzeitaufgabe - und ohne Förderung läuft da nichts, erzählt die gebürtige Lipperin, die mit ihrer Produktionsfirma Dagstar Film in Köln sitzt und zwischen der Rhein-Metropole und Lippe pendelt.

Die Produktionsleitung für Wilsberg-Krimis

In Köln hat sie als Medienkauffrau begonnen, bevor es sie in die Produktionsleitung zog und sie 2006 die Chance nutzte, mit Hilfe eines Stipendiums des Mediengründerzentrums NRW mit der eigenen Produktionsfirma zu starten. Ein herausfordernder Job: Von Anfang bis Ende betreut sie die Filmprojekte, sucht nach dem passenden Stoff, nach Investoren und Mitstreitern, bringt Autoren und Regisseure zusammen und überwacht das Budget.

Serien der Münsteraner Wilsberg-Krimis hat sie als Produktionsleiterin bereits betreut; sie produzierte einen Dokumentarfilm über Gunter Demnig und seine Stolpersteine oder auch einen deutsch-litauischen Roadmovie und andere internationale Filme. Ihre besondere Vorliebe aber hat sie für die Kinderprojekte entdeckt: 2012 produzierte sie den Kinofilm &bdquo;Pommes Essen“ mit Smudo und Thekla Carola Wied und konnte den Film im Anschluss auch an die ARD verkaufen. Es folgten die Lotta-Filme und weitere Projekte.

Und doch, erzählt sie, sei es wahnsinnig schwer, gerade im Kinder- und Jugendbereich die Originalmarken zu verfilmen: Das heißt, die Filmrechte von Büchern zu sichern und große Sender und Verleiher für heimische Produktionen zu gewinnen. &bdquo;Lotta-Leben“ etwa produzierte sie in Kooperation mit Lieblingsfilm und Senator Film, Wild Bunch übernahm den Verleih. Doch ohne die deutsche Filmförderung hätte sie das Projekt kaum realisieren können - und das finanzielle Risiko bleibe bis zum Schluss groß.

Beim Wettbewerb schon überzeugt

Mit Ehemann Volker Blume plant Dagmar Niehage jetzt ein ganz eigenes Projekt. 2012 lernte sich das Paar auf einer Feier in Detmold kennen, dort, wo der kunstaffine Blume vier Jahrzehnte zuvor den Detmolder Kunstmarkt mit anderen etabliert hatte. Nicht zuletzt die Liebe zum Film brachte das Paar schnell zusammen, und als Dagmar Niehage nach einem passenden Stoff für eine Kinderserie suchte, da fragte sie kurzerhand beim kreativen Ehemann an.

&bdquo;Ich hatte schon einige Kinderstoffe geschrieben, aber irgendwie nie etwas daraus gemacht“, erzählt der Lemgoer Makler. Und so ließ er sich nicht lange bitten, skizzierte das Kinderbuch &bdquo;Die Macht der schwarzen Steine“, das sich um Kinder und Klima dreht, und legte ein erstes Konzept für eine Serie vor, das sie zusammen mit der Kölner Autorin Patricia Eckermann bei einem Wettbewerb einreichten. Mit Erfolg. Sie belegten den zweiten Platz und erhielten eine Förderung für das Projekt.

Mittlerweile steht das Drehbuch für die Pilotfolge und der Staffelbogen für 13 Folgen, auch Jugendbuch und Kinofilm sind in Entwicklung. &bdquo;Mit Kinderserien als Originalstoff tun sich die Streamer aktuell sehr schwer“, weiß Dagmar Blume-Niehage aus Erfahrung. Überhaupt brauche man in der Branche einen langen Atem, um auch Geldgeber zu überzeugen, erinnert sich die Produzentin an &bdquo;Pommes Essen“: Ganze sechs Jahre dauerte es, bis der Film auf die Leinwand kam.

Ein Makler der Künste

Und damit muss sich auch Volker Blume gedulden, den die Liebe zur Kunst auch durch sein Arbeitsleben begleitet. In der Breiten Straße hat er sich vor gut vier Jahren mit dem eigenen Makler-Büro etabliert und dessen Räume für die Kunstgalerie Blume.art geöffnet. Getreu dem Motto &bdquo;Die Kunst des Wohnens und das Wohnen mit Kunst“ bietet der gebürtige Detmolder dort Raum für Ausstellungen und hat jüngst auch die eigene Fotoausstellung &bdquo;Déjà vu“ mit Motiven aus den 70er- und 80er-Jahren präsentiert.

Ein durchweg kreatives Paar also, das hofft, bald schon mit der ersten Gemeinschaftsproduktion zu überzeugen.

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