Im Tierschutz engagieren Sie sich für Peta, Sie sind Pescetarier, essen also Fisch und alles Grünzeug – wie sind Sie zu dieser Überzeugung gekommen?
Yanar: Durch das Internet kann man sich nicht mehr rausreden mit: "Das hab ich nicht gewusst!" Es ist klar, dass die Fleischverarbeitende Industrie nicht die zärtlichste ist. Jedes Jahr werden 25 Milliarden Tiere geschlachtet und oft sind die Tiere nicht mal richtig betäubt, wenn sie getötet werden. Für die Herstellung von einem Kilogramm Fleisch werden 15.000 Liter Wasser verbraucht. Ich bin mir nicht so sicher, ob wir Menschen uns die Tiere so "untertan" machen dürfen. Also habe ich aufgehört, Fleisch zu essen. Ich möchte ein Trumpf in der Hand haben, falls ich eines Tages vor Gott stehe...
Glaubt man den Klatschblättern, dann suchen Sie eine Frau. Wie wäre es denn, mal bei der türkischen Familie nachzufragen.....
Yanar: Türkische Frauen sind sehr hübsch und warmherzig, aber sie haben zwei Nachteile: Bruder und Vater. Dazu kommt, man kann Türkische Frauen nicht ausprobieren, man muss sie gleich kaufen.
Könnten Sie sich überhaupt vorstellen, in Antakya, der Heimatstadt Ihrer Eltern zu leben? Oder in der Türkei?
Yanar: Nicht wirklich, ich beherrsche weder Sprache noch Kultur. Viele Dinge würden mir schwerfallen. Ausserdem würde ich da als "Deutschländer" gelten. Der Mensch ist ein Separatist.
Ihre Shows leben von Ihrer Mimik, dem rasanten Tempo, dem sprachlichen Witz, weil Sie das alles im Fernsehen verbinden. Ihr Buch kam bei Hardcore-Fans nicht so gut an, weil sich Mimik halt schlecht blättern lässt. Wollen Sie trotzdem weiter schreiben?
Yanar: Ja klar! Natürlich überträgt sich das alles nicht so im Detail, ich kann halt im Buch nicht performen und meine Comedy lebt vom Spiel. Aber es war und bleibt eine Herausforderung auf dem Blatt auch witzig sein zu können. Mir hat es jedenfalls Spass gemacht und ich werde bestimmt bald noch eins schreiben.
Oder vielleicht mal in das politische Kabarett wechseln oder besser noch eine neue Art des politischen Kabaretts entwickeln? Nicht bissig, sondern witzig
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Yanar: Lassen Sie mich mal überlegen...ähm..nö. Ich finde Politik nicht so spannend, mich interessiert das Zwischenmenschliche im Alltag mehr. Ausserdem gibt es da schon genügend sehr gute Leute, Volker Pispers ist da mein Favorit.
Sie stellen in Lemgo das Programm "All inclusive" vor. Was erwartet die Besucher? Etwas Lokalkolorit?
Yanar: Ich habe 6 Jahre Handball gespielt, ist das Lokalkolorit genug? Ansonsten kann man 2 Stunden geballte Comedy-Power erwarten! Es wird gelacht, bis der Arzt kommt. Vor allem geht es um die Suche nach Frau Yanar. Ich gehe jetzt auf die 50 zu und habe sie immer noch nicht gefunden. Deswegen habe ich mich die letzten Jahre auf Weltreise begeben, um sie zu suchen. Gefunden habe ich sie nicht, aber bin dafür jede Menge schräger Typen begegnet: singende Taxifahrer in Indien, erotische Schweizer, lustige Holländer und bekiffte Amerikaner.
Wenn ja, dann hätten wir da einen Tipp: Sie könnten das Hexenbürgermeisterhaus in Lemgo besuchen und sich mit den Damen von Alt-Lemgo verabreden......oder mit den Schützen.
Yanar: Nein danke, ich hatte 9 Jahre Latein, das war Folter genug!
Das Interview führte LZ-Redakteurin Astrid Sewing.