
Lemgo-Voßheide. Männer in Strumpfhosen, in Hochzeitskleidern und in Schräglage, Männer als Frauen und umgekehrt - die Katzenfutter-Karnevalssitzung hatte alles, was des Jecken Herz höher schlagen lässt. Eine volle Mehrzweckhalle und eine überbordende Stimmung, die eine beachtliche Lautstärke produzierte, machten den Katzenfutterkarneval am Samstagabend zu einem unvergesslichen Ereignis.
Der Start um 19.11 Uhr erfolgte nicht ganz pünktlich, aber als dann das Boot mit dem amtierenden Prinzenpaar Kerstin Kuczera und Michael Scarlata in die aufwändig geschmückte Halle gezogen wurde und die Prinzengarde den ersten Auftritt hatte, ging alles seinen gewohnten Gang.
"Katzenfutter, Schlagerwelt - Hauptsache die Halle hält" hieß das Motto - und um es vorwegzunehmen: Die Halle hat gehalten, aber sie bebte - und das war nicht nur der Konfetti-Kanone geschuldet. Die Karnevalsrufe "Katzenfutter Mau-Mau" und "Katzenfutter Miau" trugen dazu ebenso bei, wie der Spaß, den die Besucher hatten.
Moderiert wurde die Veranstaltung von den "Wildecker Herzbuben" (Marco Mikliß und Christian Schilken). Beeindruckende Akrobatik zeigte das Paar von "Schwerkraft und Leichtsinn", das das Programm eröffnete. "Tanze Samba mit mir", forderten anschließend die "Jazz Cats", und auch die "Sparkling Cats" zeigten, dass sie tanzen können.
"Die Dorfjugend" kümmerte sich um Schlager und ließ Ireen Sheer, Drafi Deutscher oder die Spider Murphy Gang auf den Brettern der Mehrzweckhalle auftreten. Dass deren Hits immer noch fast jeder kennt, bewies der vielstimmige Publikumschor, der textsicher "Skandal um Rosi" oder auch "Das bisschen Haushalt " mitsingen konnte. Der Chor wurde im Laufe des Abends nicht leiser, unterstützte "Die Clique" bei deren Auftritt zu Musik von Marianne Rosenberg und hatte anschließend noch lange nicht genug.
Das "Katzenfutterballett", eine Institution im Voßheider Karneval, tanzte zu "Lotusblume". Das Männerballett, wie immer einer der Höhepunkte des Abends, zeigte, die Füße fest an Boden verankert, dass die Gelenke der Tänzer einiges abkönnen. Immer wieder "flogen" sie ihrem Publikum entgegen, lieferten eine große Show im "Gangnam-Style".
Zum Finale gaben die Akteure noch einmal alles, dann begann der gemütliche Teil. "Die Maros" sorgten für die Livemusik, und auch da hielt sich keiner zurück.
Ein Stück Land als Namensgeber
Der Karneval hat im TuS Voßheide hat eine lange Tradition. 1951 fand das erste Kappenfest statt. Die "Karnevalsgesellschaft Katzenfutter (KGK)" gründete sich als Abteilung des TuS. Namensgeber war das Flurstück "Das Katzenfutter", ein Treffpunkt der Voßheider Jugend zwische Lütte und Dinglinghausen (Quelle: Festschrift zum 75-Jährigen des TuS Voßheide).
Dass die Karnevalsgesellschaft ein Teil des Sportvereins ist, zeigt sich auch daran, dass in der Sitzung Orden verliehen wurden. Der "Duspol-Orden" ging an Peter Schäfer für seine jahrelange Arbeit an der Karnevals-Elektrik. Für 25 Jahre aktives Mitmachen wurden Mike Schröder, Uwe Drauschke, Hartmut Vieregge, Stefan Drauschke und Thomas Tünker ausgezeichnet.