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Weder Hummel noch Kolibri

Naturschützer wollen Flugbilanz des Hummelschwebers erstellen

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Der dicht behaarte, pelzige Körper, die markante

Flügelhaltung, der charakteristische Rüssel. - © FOTO: NABU
Der dicht behaarte, pelzige Körper, die markante Flügelhaltung, der charakteristische Rüssel. (© FOTO: NABU)

Oerlinghausen/Leopoldshöhe (gri). Sie fliegen an Waldrändern, in Parks und Gärten ebenso wie auf blütenreichem Brachland und sind ausgezeichnete Flieger – die zur Gruppe der Wollschweber gehörenden Hummelschweber. Der Naturschutzbund bittet um Hinweise auf den Hummelschweber, um eine Flugbilanz zu erstellen.

Zur dessen besonderen Fähigkeiten gehört, dass sie in der Luft stehenbleiben können, dann aber blitzschnell davonschießen. An warmen Apriltagen und noch bis in den Mai hinein suchen sie Blütenpflanzen wie zunächst Huflattich und Wiesenschaumkraut, Lerchensporn oder Schlüsselblumen, Silberblatt oder Lungenkrautgewächse auf. Der erste Blick täuscht eine Gleichartigkeit dieser Tiere mit Insekten, die ähnlich aussehen, sich vergleichbar verhalten, vor. Dazu zählen etwa das Taubenschwänzchen, das mehr oder weniger zahlreich jährlich aus dem Süden einwandert, ebenso wie Skabiosen – und Hummelschwärmer, allesamt tagfliegende Schmetterlinge. Die dicht goldbraun, pelzig behaarten Hummelschweber könnten in diesem Frühjahr, ebenso wie viele andere Arten von Insekten, die von milden Wintern profitieren, in der Region bedeutend häufiger auftauchen. Im Schwirrflug bewegen sich die Fluginsekten kolibriartig durch die Luft, immer auf der schnellen Suche nach geeigneten offenen Blüten, in die sie ihre Rüssel eintauchen.

Hummelschweber haben einen besonderen Fortpflanzungsmechanismus entwickelt. Nach der Paarung tarnen die Weibchen die klebrigen Eier im Hinterleib mit Sandkörnern. Diese werden dann in Vorbeiflug am Nesteingang von Wildbienenbauten ausgeworfen. Die geschlüpften Larven wandern in die Erdnester der Solitärbienen, wo sie sich vom Futter der Larven und später von diesen selbst ernähren. Oder die Weibchen legen ihre Eier gezielt in Blüten, die Erd- und Sandbienen als Nektarquelle dienen.

info@nabu-leo.de

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