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Projekt: "Wir wollen eine leise Schule werden"

In der Grundschule Nord beschäftigen sich die Kinder mit dem Lärm und seinen Folgen

Thomas Dohna

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Hörübung: Till und Fynn reden ins und horchen am Schlauchtelefon. Im Hintergrund hält Lehrerin Karin Wiebesiek den Schlauch. Die Schüler nehmen an der Projektwoche „Wir wollen leise Schule werden" der Grundschule Nord teil. - © Dohna
Hörübung: Till und Fynn reden ins und horchen am Schlauchtelefon. Im Hintergrund hält Lehrerin Karin Wiebesiek den Schlauch. Die Schüler nehmen an der Projektwoche „Wir wollen leise Schule werden" der Grundschule Nord teil. (© Dohna)

Leopoldshöhe. In Schulen ist es meistens laut. Das soll sich an der Grundschule Nord in Leopoldshöhe ändern. Drei Tage lang näherten sich die Schüler dem Thema "Wir wollen leise Schule werden".

Karin Wiebesiek lässt eine Büroklammer leise klimpernd auf einen Tisch fallen. Die Jungen der Klasse 4 der Grundschule gehen einen Schritt. Sie stehen zehn Meter entfernt mit dem Rücken zum Tisch. Wieder lässt die Lehrerin die Büroklammer fallen. Wieder gehen die Jungen einen Schritt. So geht es weiter bis zum Ende des Flures. In der Klasse sitzen die Mädchen und spielen Hör-Memory. In Filmdosen sind Sand, Körner und anderes. Sie schütteln die Dosen und versuchen, eine andere Dose mit gleichem Inhalt zu finden.

In der Ausstellung "NRW wird leiser" haben die Kinder gelernt, welche verschiedenen Formen von Lärm es gibt. "Schon in einem Gespräch kann man die gehörschädigende Grenze überschreiten", sagt die stellvertretende Schulleiterin Madlen Klarhorst. Mit Hilfe einer durch ein Mikrofon gesteuerten Skala wird das den Kindern deutlich.

An zehn interaktiven Stationen können die Schüler selbst tätig werden: So finden sie heraus, wie viel Lärm ein Reifen macht. Sie entdecken, wie laut der MP3-Player am Ohr ist. Sie machen den Schall der eigenen Stimme sichtbar, testen Materialien zur Schalldämmung und zeichnen den Weg des Schalls durch das menschliche Ohr nach.

Die Ausstellung wird von der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW betreut und kann dort von Kommunen, Kreisen, Schulen, Vereinen, Verbänden, Unternehmen und Institutionen kostenfrei ausgeliehen werden.

Während der Projektwoche achten die Kinder auf Geräusche in der Umwelt und in der Schule. Sie fragen sich, was Lärm ist und wie man sich davor schützen kann. Sie lernen den Aufbau des menschlichen Ohres kennen, führen ein Hör-Tagebuch und machen Versuche mit Schall. Sie bauen sich ein Schnur- und ein Schlauchtelefon. Das Schnurtelefon aus Dosen und einer kräftigen Schnur nehmen sie gern auch in die Pause. Die Schüler sollen für das Thema Lärm sensibilisiert werden, wirbt die Schule.

Sie sollen begreifen, dass stetiger Lärm die Ohren schädigen kann, und dass man unter ruhigen Bedingungen im Unterricht besser lernen kann. "Wir wollen eine leise Schule werden", sagt Schulleiterin Madlen Klarhorst.

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