Moskau/Leopoldshöhe. Ernüchterung im Luschniki-Stadion: Der amtierende Weltmeister muss das erste Mal seit 1982 eine Niederlage im Auftaktspiel einstecken. "Die Deutschen waren nach Abfiff ganz ruhig, die Stimmung war bedrückt, die Fans sauer", sagt Daniel Pezhman.
Der 25-Jährige aus Leopoldshöhe-Bexterhagen hat das Spiel und die Stimmung im Stadion live miterlebt. Und das war nicht sein einziger Stadionbesuch. Zufällig haben er und sein Freund Daniel Taube Karten für das erste Spiel der Deutschen und die Partie Portugal gegen Marokko am kommenden Mittwoch gewonnen.
"Die Stimmung vor und im Stadion war bombastisch", sagt Daniel Pezhman. Die zwei Freunde saßen direkt hinter dem Tor der Deutschen. Die Jubelschreie der Mexikaner seien von Anfang an viel lauter gewesen, als die der Deutschen. Noch lauter wurde es dann, als das Tor fiel. Und die schwarz-rot-goldenen Fans wurden immer leiser.
"Nach der Niederlage haben alle das Stadion verlassen", sagt er. "Wenige Deutsche sind geblieben, die meisten sind einfach gegangen." Aber auch schöne Momente habe er nach dem Spiel beobachten können. Zum Beispiel als die übrigen Deutschen mit den feiernden Mexikanern, die außer Rand und Band waren, Fotos gemacht haben.
Nicht nur die Mexikaner am Sonntagabend, ganz Moskau ist außer Rand und Band. "Die WM-Stimmung in der Stadt ist einzigartig", sagt der 25-Jährige, der selbst Fußball spielt. Alles sei bestens organisiert und die Menschen sehr gastfreundlich. Nur mit der Sprache gebe es Probleme, da die meisten Russen kein Englisch sprechen können und viele Straßenschilder und Markierungen auf kyrillisch sind.
Am Donnerstag verlassen die zwei Freude das WM-Spektakel und es geht zurück in die lippische Heimat. Eins ist aber sicher: trotz Niederlage hat sich der weite Weg gelohnt. "Die Deutsche Mannschaft so nah zu erleben war schon etwas ganz besonderes", sagt Daniel Pezhman. "Christiano Ronaldo am Mittwoch zu sehen wird auch nochmal ein Highlight."
