Demo am Freitag: In Leopoldshöhe regt sich Widerstand gegen neue Flüchtlingsunterkunft

Leopoldshöhe. Die Bürgerinitiative &bdquo;Leopoldshöhe sicher“ ruft für Freitag, 25. April, 17 Uhr, zu einer Demonstration auf dem Marktplatz in Leopoldshöhe auf. Ein Sprecher der Kreispolizeibehörde Lippe bestätigte, dass die geplante Veranstaltung ordnungsgemäß bei der Polizei angemeldet wurde. Anlass der Kundgebung ist der Protest gegen eine neue Unterkunft für Geflüchtete. Es gibt aber auch Gegenwehr zu dieser Kundgebung.

Die bislang unbekannte Initia tive war zuvor durch eine Flugblattaktion in Asemissen in Erscheinung getreten. Sie richtet sich gegen die geplante Einrichtung eines Flüchtlingsheims an der Hauptstraße in Asemissen. Wie berichtet, hat die Gemeinde dort ein Gebäude übernommen und will zusätzlich noch Wohncontainer aufstellen. Bis zu 48 Personen können dort dann untergebracht werden.

Verbinungen in die rechte Szene Laut Angaben der Polizei Lippe und der Gemeinde kam es Ende März zu einem Polizeieinsatz, nachdem sich Mitglieder der Initiative vor dem geplanten Flüchtlingsheim versammelt hatten. Dort verteilten sie Flugblätter, wie die Polizei bestätigt. In dem Flugblatt äußert die Bürgerinitiative Sorge um die Sicherheit im Ort. Sie verweist auf eine aus ihrer Sicht zunehmende Kriminalität im Umfeld von Flüchtlingsunterkünften. Zudem wird auf eine WhatsApp-Gruppe sowie eine Online-Petition hingewiesen. Diese soll 2000 Unterschriften sammeln – bislang wurden 562 erreicht.

Das Flugblatt wurde zudem über die sozialen Netzwerke verbreitet, unter anderem über den Instagram-Kanal &bdquo;Heimat erleben“. Auf dem Account werden überwiegend rechtsextreme Inhalte veröffentlicht. In einigen der dort geteilten Videos ist auch Daniel K. zu sehen, der im &bdquo;Lagebild Rechtsextremismus“ 2025 des nordrhein-westfälischen Innenministeriums im Zusammenhang mit rechtsextremistischen Aktivitäten genannt wird.

K. lebt in Leopoldshöhe im Ortsteil Asemissen, gilt als Teil der rechtsextremen &bdquo;Freischar Westfalen“ und soll Organisator von der Delegitimierer-Gruppe &bdquo;Bielefeld steht auf“ sein. Nach Informationen der Redaktion soll er auch der Gründer der Initiative &bdquo;Leopoldshöhe sicher“ sein und mutmaßlich als Anmelder der als rechtsoffen geltenden Kundgebung auf dem Marktplatz in Leopoldshöhe auftreten.

Demonstration im Mai Innerhalb kurzer Zeit haben auch im benachbarten Herford mutmaßlich rechtsextreme Gruppen zu einer Demonstration im Mai aufgerufen. Ein entsprechender Einladungsflyer wurde ebenfalls über den Kanal &bdquo;Heimat erleben“ verbreitet. Dort werden unter anderem Gruppierungen wie &bdquo;Der Störtrupp (DST)“, &bdquo;Jung und Stark (JS)“ oder &bdquo;Active Club OWL“ genannt – Organisationen, die vom nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz dem Neonazi-Spektrum zugeordnet werden.

Ob eine Verbindung zwischen den Gruppierungen und der geplanten Demonstration in Leopoldshöhe besteht, konnte die Polizei Lippe auf Nachfrage der Redaktion bislang nicht bestätigen.

Zeichen für Vielfalt und Toleranz Unterdessen hat sich das Bündnis &bdquo;Leopoldshöhe bleibt bunt punkt“ gegründet. Nach eigenen Angaben haben sich verschiedene Gruppen, Vereine und Institutionen in und um Leopoldshöhe zusammengeschlossen. Bei einem ersten Treffen kamen unter anderem Mitglieder des TuS Leopoldshöhe, der Evangelischen Kirchengemeinde, der Leopoldshöher &bdquo;Omas gegen Rechts“ sowie Vertreterinnen und Vertreter des Runden Tischs Asyl zusammen.

Die Teilnehmer wollten ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz setzen, erklärt eine Mitinitiatorin. &bdquo;Wir finden Menschen gut“, lautet der Leitspruch.

Zeitgleich zur geplanten Kundgebung der Bürgerinitiative veranstaltet das Bündnis eine &bdquo;Mahnwache gegen Hass und Hetze“ in Leopoldshöhe. Diese Mahnwache beginnt ebenfalls am Freitag, 25. April, 17 Uhr, auf dem Marktplatz. Auf dem Instagram-Account &bdquo;leo_bleibt_bunt“ ruft das Bündnis zur Teilnahme auf. Nach Angaben der Polizei sind für beide Veranstaltungen jeweils rund 50 Teilnehmer angemeldet.

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