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Neues Leben für den Fettpottbach

Gewässer läuft auf neuer Strecke an der Oberfläche - Maßnahme deutlich günstiger als geplant

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Wieder ans Licht: Reiner Loer zeigt von der Mühlenstraße auf den frei gelegten Fettpottbach .Foto: Stork
Wieder ans Licht: Reiner Loer zeigt von der Mühlenstraße auf den frei gelegten Fettpottbach .Foto: Stork

Von Heidi Stork

Zurück zur Natur. Dank des Gewässerkonzepts darf der Fettpottbach in Leopoldshöhe wieder ans Tageslicht und kann, nach umfangreichen Bauarbeiten, wieder ungehindert fließen.

Leopoldshöhe-Greste. In Höhe der Mühlenstraße wurde der Bach aus seiner gut hundert Meter langen Verrohrung befreit und kann jetzt wieder naturnah seinen Weg bis zur Windwehe nehmen. Nachdem das Rohr verschlossen wurde, führt der Bachlauf nun über das Grundstück der Familie Stücke, wird dann zwölf Meter unter der Mühlenstraße hindurch und über ein von der Gemeinde Leopoldshöhe erworbenes Grundstück weitergeleitet. "Diese Maßnahme gehört zum Konzept für den naturnahen Ausbau von Fließgewässern", erklärt Reiner Loer von der Gewässerunterhaltung der Gemeinde Leopoldshöhe. Ziel sei die Renaturierung dieses Gewässerabschnittes.

"Lurche werden kaum durch ein hundert Meter langes, dunkles Rohr kriechen", gibt er zu bedenken und hofft nun auf eine baldige Verbesserung der Wasserökologie und damit deutlich mehr Leben am und im Bach. Aber auch starke Regenfälle haben in der Vergangenheit häufig zu Problemen geführt.

In Zusammenarbeit mit dem Projekt "Wasser im Fluss" des Kreises Lippe, sowie mit dem Land NRW und der Arbeitsgemeinschaft Arbeit (AGA) konnte diese Maßnahme in nur drei Wochen realisiert werden. Die Kosten in Höhe von etwa 50 000 Euro wurden zum größten Teil (80 Prozent) vom Land NRW getragen. "Besonders erfreulich ist die Tatsache, dass ursprünglich eine sehr viel höhere Summe im Raum stand, die dann aber nicht benötigt wurde", betont Reiner Loer zufrieden. Der Fettpottbach, so der Experte, entspreche nun dank eines so genannten Trittsteins (Aufwertung des Fließgewässers) den EU-Wasserrahmenrichtlinien. Da es sich um ein temporäres Gewässer handelt, das überwiegend Oberflächenwasser führt, trocknet der Bach im Sommer allerdings nahezu völlig aus.

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