Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Alles ist im Fluss

Kreisvertreter sind mit dem Ergebnis der Gewässerschau an der Windwehe sehr zufrieden

veröffentlicht

Gewässerschau: Bernd Mühlenmeier, Jürgen Benning (Untere Wasserbehörde), Heinz Tödheide (Kreisfischereiberater), Ewald Küster, Wilfried Kohlmeyer, Umweltausschussvorsitzender Jürgen Hachmeister, Cord Frevert, Adolf Meier zu Döldissen, H. Potthast und Karlheinz Meier (von links) begutachten die Windwehe. Foto: Breder
Gewässerschau: Bernd Mühlenmeier, Jürgen Benning (Untere Wasserbehörde), Heinz Tödheide (Kreisfischereiberater), Ewald Küster, Wilfried Kohlmeyer, Umweltausschussvorsitzender Jürgen Hachmeister, Cord Frevert, Adolf Meier zu Döldissen, H. Potthast und Karlheinz Meier (von links) begutachten die Windwehe. Foto: Breder

Von Micaela Breder

Gestern Morgen um 9 Uhr in Greste. Eine Gruppe von Herren versammelt sich. Alle tragen Gummistiefel, die meisten eine Regenjacke. Ihre Mission: Die Windwehe abwandern und begutachten.

Leopoldshöhe. Das Ergebnis der auf Basis des Landeswassergesetzes vorgenommenen Gewässerschau fiel positiv aus. Insgesamt zeigten sich die Teilnehmer vom guten Zustand des Baches beeindruckt. "Die Windwehe ist strukturiert und bietet sehr vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten", erklärte Jürgen Benning vom Kreis nach der Begehung. "Die landwirtschaftliche Nutzung lässt dem Gewässer Platz." Der Bach schlängele sich durch das Kerbtal, Uferabbrüche bildeten sich, es gebe Totholzstrukturen. "Bäume fallen in den Bach und bleiben liegen." All dies seien positive Merkmale. Wenn die Durchgängigkeit an den Teichen in Döldissen und Dahlhauser hergestellt sei, "ist die Windwehe im gesamten Gemeindegebiet durchgängig", erklärte der Mitarbeiter der Unteren Wasserbehörde. "Das ist schon bemerkenswert."

Auch Rainer Loer, im Leopoldshöher Rathaus zuständig für die Gewässerunterhaltung, zeigte sich mit diesem Bereich zufrieden. Von Greste bis zum Gut Eckendorf sind die Vertreter des Kreises, der Gemeinde, der Landwirtschaft und die Naturschützer den Bach abgegangen. Auf den rund acht Kilometern Richtung Bielefelder Stadtgrenze ist ihnen allerdings auch ein Gebiet mit Entwicklungspotenzial ins Auge gefallen: der Gewässerabschnitt zwischen Laßheider Weg und Gut Eckendorf. Hier wurde die Windwehe in den 1930er Jahren vermutlich im Zuge der Flurbereinigung begradigt. Auf ein bis eineinhalb Kilometer Länge fließt sie schnurgerade, sprich völlig unnatürlich.

Die Kreisvertreter sehen aber keine Notwendigkeit, dass die Gemeinde, zuständig für die Unterhaltung des Baches, in diesem Bereich aktiv wird. Sie gehen davon aus, dass Totholzablagerungen und Uferabbrüche den Bach über die Jahre aus seinem geraden Bett drängen und naturnah umlenken werden. Das Fazit von Karlheinz Meier vom Wassernetz NRW, einem Zusammenschluss von Naturschutzverbänden, fiel nicht ganz so positiv aus: Die Wasserqualität der Windwehe sei zwar gut, meinte er, schon bevor es in Greste losging. Doch die Strukturen seien verbesserungswürdig.

Seiner Meinung nach gehört die Windwehe eigentlich in die Kategorie natürliches Gewässer. Deshalb müssten nach den Wasserrahmenrichtlinien höhere Schutzkriterien für den Bach gelten, als jetzt angelegt werden.

Copyright © Lippische Landes-Zeitung 2025
Inhalte von lz.de sind urheberrechtlich geschützt.
Weiterverwendung nur mit Genehmigung der Chefredaktion.

Kommunalwahl-Abo

Angebot zur Kommunalwahl

5 Wochen Lippische Landes-Zeitung lesen -
gedruckt UND digital!

Jetzt bestellen
Kommunalwahl-Abo