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Seltenes Rind irrt zehn Wochen durch den Teuto

Bulle "Ingo" lockt das "Heide" am Mittwoch wieder in heimischen Stall

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Heide irrte zehn Wochen durch den Teuto - © Foto: Lahr
Heide irrte zehn Wochen durch den Teuto (© Foto: Lahr)

Oerlinghausen. Aufatmen bei Felix Hohmeyer. Heide ist wieder da. Zehn Wochen, nachdem sie beim Tag der Regionen mitten in der Oerlinghauser Innenstadt ausgebüxt ist. Dass das seltene spanische Cachena-Rind wieder eingefangen werden konnte, hat der Landschaftspfleger Franz-Josef Palsmeyer zu verdanken - und Ingo.

Der Stukenbrocker, der am recht einsam gelegenen Bokelweg wohnt, hat die Kuh mit viel Geduld rund 14 Tage lang angefüttert, nachdem er sie das erste Mal in der Nähe seines Hauses entdeckt hatte. Gestern Mittag schließlich konnte er Heide in einem eigens aufgebauten Gatter fangen. Sehr zur Freude von Felix Hohmeyer, der das Rind zwischenzeitlich schon mal bei den Jägern zum Abschuss freigegeben hatte.

"Ich war einfach mit den Nerven am Ende", sagt der junge Mann, der auch Mitarbeiter des Naturschutzzentrums Senne ist. Immer wieder sei versucht worden, das scheue Tier zu fangen. Alles vergeblich. "Jetzt hat uns das Wetter in die Hände gespielt", sagt Hohmeyer. Heide fraß faulerweise lieber das ausgelegte Futter, als mühsam danach in der Natur zu scharren.

Der Zebu-Bulle hat sich die Brötchen, die ihm sein Besitzer Felix Hohmeyer gibt, redlich verdient. Gemeinsam mit Franz-Josef Palsmeyer (rechts) hat er die wilde Heide gebändigt. - © Fotos: Lahr
Der Zebu-Bulle hat sich die Brötchen, die ihm sein Besitzer Felix Hohmeyer gibt, redlich verdient. Gemeinsam mit Franz-Josef Palsmeyer (rechts) hat er die wilde Heide gebändigt. (© Fotos: Lahr)

Dennoch scheiterte am Montag ein erster Versuch, das Tier einzufangen. "Heide hat die locker aufgestellte Fanganlage einfach auseinandergenommen", schildert der Landschaftspfleger. Also wurde das Gatter mit Erdankern befestigt und ein neuer Versuch gestartet. Mittwochmittag ließ Franz-Josef Palsmeyer in aller Ruhe die Falle zuschnappen, als Heide ihr Mittagessen vertilgte. Zebu-Bulle Ingo stand zu dieser Zeit bereits in seinem Tiertransporter, der ihm angesichts der Fußkälte auch als Schlafdomizil diente.

"Auf dem Weg zum Hänger versuchte sie, noch einmal auszubüxen, sauste dann aber wie der Blitz in die zweite Box neben Ingo", schildert Felix Hohmeyer den glücklichen Moment. "Jetzt kann ich in Ruhe Weihnachten feiern." Es wäre schon ein Verlust gewesen, das Tier, von denen es nur noch wenige auf der Welt gibt, zu verlieren. Zumal Heide wohl auch noch tragend ist.

Auf Brechmanns Hof stehen weitere Rassen, einige Tiere sollen in der Wistinghauser Senne als Teil eines Naturschutzprojektes in der Grüte grasen.

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