Hart und laut: Wie Niese im Schatten des Köterbergs abrockt

Lügde-Niese. &bdquo;Rock am Ring“ war gestern. &bdquo;Rock am Köterberg“ ist der aktuelle Treffpunkt für die Fans von Hardrock und Heavy Metal. Jedenfalls in Lippe und seinen Nachbarkreisen. Rund 1000 Besucher zählten die Organisatoren des Musikspektakels am Wochenende.

&bdquo;Wir sind deutlich gewachsen“, sagt Kai Schrader, Sprecher des Vereins &bdquo;Rock am Köterberg“, im Gespräch mit der LZ. Inzwischen reisten sogar Camper aus den Nachbarkreisen Höxter, Paderborn und Bielefeld an, um die Bands des zweitägigen Musikfestivals live zu erleben. Handgemachte Musik zieht Leute nach wie vor an.

Klein, laut und geil Dabei geht es dem Verein gar nicht um schiere Größe. Auf ihrer Website kennzeichnen die Organisatoren ihr Festival als &bdquo;klein, laut und geil“. Den eher familiären Charakter bestätigen Veranstaltungsbesucher geradezu euphorisch. Tom Rode ist sogar eigens aus München angereist, und für seinen Kumpel &bdquo;Bazi“ Dirk Ströhr ist die hochsommerliche Festival-Teilnahme Pflichtaufgabe im Jahreskalender. &bdquo;Immer“ sagt er auf die Frage, wie oft er schon teilgenommen habe. Natürlich sei klar, dass der Rock am Köterberg &bdquo;kein Schlagertag“ sei.

Heimatliebe mit fetzigem Groove Das Verhältnis zur Schlagerwelt gestaltet sich insgesamt wohlwollend satirisch. &bdquo;Im nächsten Leben werde ich einfach Roland Kaiser“, steht auf dem Rückenteil des T-Shirts eines Metal-Fans. Aber in diesem Leben scheint eher Hardrock angesagt: Das zeigt die begeisterte Resonanz, mit der das Publikum die Bühne umlagert und sich von den Musikern zum Mitmachen (rhythmisches Klatschen und Singen) animieren lässt.

Zwei Hauptthemen sind im Metal-Design leicht auszumachen: &bdquo;Mein Zuhause ist der schönste Ort der Welt“, röhren die vier &bdquo;Neurotox“-Musiker als Auftaktband vom Samstagnachmittag inbrünstig; Heimatliebe verpackt in lautem, fetzigem Groove. Und alle singen mit. &bdquo;Kremer“ (Bandname &bdquo;Todsünde“) schieben den zweiten Themenschwerpunkt sofort nach: Sex, Sex, Sex. Für &bdquo;Liebe“ verwendet Sänger und Frontmann Erik Kremer ein anderes, direktes Wort. &bdquo;Ich ficke dich auf einen anderen Stern“, lautet etwa der Refrain eines entsprechenden Heavy-Krachers.

Viel ehrenamtliches Engagement Familie Heier, eine &bdquo;Patchwork“-Familie von Sven und Sabrina mit ihren beiden Töchtern Ella und Mila, hat sich an den Rand des Festplatzes zurückgezogen. Am gemütlichen Biertisch lauschen sie den rockigen Klängen, die von der Bühne herüberwabern. Die Familie war noch nicht so oft beim Festival wie die eingeschworenen Hardrock-Fans, weiß aber jetzt schon, dass sie nächstes Jahr wiederkommen wird.

Ohne umfangreiches ehrenamtliches Engagement (rund 50 Helfer) könnte man das Festival nicht auf die Beine stellen, räumt Kai Schrader ein. Tatsächlich sind ganze Familien aus Niese wie die Wöhnings oder Torwestens im Catering, Fan-Artikel Verkauf, bei der Security und Wartung der sanitären Anlagen engagiert. &bdquo;Man muss eine gute Sache unterstützen“, sagt Filiz Süß im Gespräch mit der LZ. Es gehe darum, die Freundschaft im Dort zu pflegen und zu stärken. &bdquo;Hier kennt jeder jeden, und sogar die Camper sprechen mich mit meinem Namen an.“

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