Kletterer stürzt an Ith-Klippen ab: Komplizierte Bergrettung in Lügdes Nachbarschaft

Lauenstein. Unglück in der Nachbarschaft: Das Gebiet unterhalb der Lauensteiner Kanzel ist unwegsam und teils sehr steil. Die Dunkelheit setzte ein, es war sehr nebelig. Für die Höhenretter und Absturzsicherer der Feuerwehr Oldendorf war es kein einfaches Unterfangen, den Verunglückten aus Herford zu Tal zu bringen. &bdquo;Wir haben mit der Feuerwehr Lauenstein ausgezeichnet zusammengearbeitet und uns ergänzt“, lobt der Leiter der Höhenrettungsgruppe, Dirk Habenicht. Der Steilhang unterhalb der Klippen sei sehr rutschig gewesen. Die Felsen waren nass, der Untergrund am Hang mit Laub bedeckt.

Keine Frage: Diese Bergrettung war ein Fall für Spezialisten. Ein 37 Jahre alter Mann aus Herford war am Samstagnachmittag an den Marienauer Klippen, die von Einheimischen auch Phillipsklippen genannt werden, am Klettern. Eine Sicherung soll sich aus dem Felsgestein gelöst haben. Der Sportler sei etwa drei Meter in die Tiefe gestürzt, hieß es.

Es war dunkel und nebelig Die Verletzung, die sich der Herforder zugezogen hatte, ließ es nicht zu, dass er den Abstieg zu Fuß antreten konnte. Er brauchte Hilfe. Zum Glück war der 37-Jährige nicht allein unterwegs. Er hatte einen Kletter-Partner. Um 16.14 Uhr ging der Notruf bei der Leitstelle in Hameln ein. Es dämmerte schon, wurde rasch dunkel. Nebel zog auf.

Der Disponent alarmierte neben einem Notarzt-Einsatzfahrzeug aus Bad Münder, einem Rettungswagen der DRK-Wache Hemmendorf und der Feuerwehr Lauenstein auch zwei Spezialeinheiten: die Höhenrettungsgruppe der Feuerwehr Oldendorf und die Geländerettung der DRK-Bereitschaft Marienau.

Geländerettung des DRK unterstützt &bdquo;Um 16 Uhr hatten sieben Kameraden ihre Prüfung in Sachen Absturzsicherung bestanden“, sagt Dirk Habenicht. &bdquo;Ein paar Minuten später kam der Alarm.“ Sechs Höhenretter und sieben frischgebackene Absturzsicherer rückten aus, fuhren von Oldendorf aus zu den Klippen, die sich oberhalb von Lauenstein befinden. Parallel dazu besetzten ehrenamtliche DRK-Helfer zwei Allrad-Rettungs- und einen Mannschaftswagen. &bdquo;Wir haben auch unseren hochgeländegängigen Unimog eingesetzt“, sagt DRK-Kreisbereitschaftsleiter Michael Bretzing. &bdquo;Der kommt fast überall durch.“

Unter der Leitung von Markus Hasenwinkel bauten Höhenretter und Experten für Absturzsicherung ein 180 Meter langes Seilgeländer am Steilhang. Die Leinen wurden an einem Mannschaftstransportwagen und an Bäumen angeschlagen. &bdquo;Es war sehr steil dort. Wir haben 70 Höhenmeter überwinden müssen“, sagt Höhenrettungschef Habenicht. &bdquo;Das war nicht ohne.“ Das Laub sei nass und rutschig gewesen. &bdquo;Da musste man schon auf sich aufpassen.“

Rettungseinsatz unterhalb der Felswand Ein Notarztteam versorgte derweil den Verletzten unterhalb der Felswand. Der Patient wurde in eine wannenförmige Schleifkorbtrage gelegt, darin fixiert und langsam – an Seilen gesichert – mit vereinten Kräften zu Tal getragen.

Die Retter mussten sich ihren Weg teils durch dichten Bewuchs bahnen. Mit den Feuerwehrleuten aus Lauenstein habe die Zusammenarbeit sehr gut geklappt, sagt Habenicht. &bdquo;Wir haben uns super ergänzt.“

Anfang April 2020 hatte es an den Marienauer Klippen schon einen Kletterunfall gegeben. Eine Frau aus Freiberg in Sachsen war etwa acht Meter in die Tiefe gestürzt. Das Seil sei offenbar aus dem Haltegeschirr ihres Partners gerutscht, weil es zu kurz war, sagte damals ein Ermittler. Die 34-Jährige zog sich schwere Verletzungen zu, wurde mit einem Intensivtransport-Hubschrauber zu einem Krankenhaus geflogen.

Die Marienauer Klippen, die 15 bis 25 Meter steil aus dem Ith herausragen, sind bei Kletterern aus dem In- und Ausland beliebt.

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