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Weberpark hat viel Potenzial

Ein langfristiges und finanzierbares Nutzungskonzept 
ist nicht in Sicht.

Horst Biere

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Engagiert für den Weberpark: (von links) Ruth Granthoff (Marianne-Weber-Institut), Landschaftsarchitektin Insa Hunke und Inge Berghoff vom Lippischen Heimatbund.  - © Horst Biere
Engagiert für den Weberpark: (von links) Ruth Granthoff (Marianne-Weber-Institut), Landschaftsarchitektin Insa Hunke und Inge Berghoff vom Lippischen Heimatbund.  (© Horst Biere)

Oerlinghausen. Ein neuer Blick auf einen alten Park – das hat eine junge Landschaftsarchitektin dem Arbeitskreis Alt-Oerlinghausen geboten. Aus wissenschaftlicher Sicht beleuchtete Insa Humke aus Bösingfeld den Weberpark vor großem Publikum im Jägerhaus.

Der historischen, zwei Hektar großen Parklandschaft im Zentrum der Bergstadt widmete Insa Humke ihre Diplomarbeit bereits im Jahre 2008. Doch an Aktualität hat die Arbeit nichts eingebüßt. Bekanntlich sind der Weberpark, seine Nutzung und seine Unterhaltung, noch immer ein großer Streitpunkt in Oerlinghausen.

„Bedeutende Zeitepochen sind in den Weberpark eingeflossen", wertete Insa Humke die historische Entwicklung, die mit dem Einzug des wohlhabenden Textilhändlers Carl David Weber in sein Haus im Jahre 1853 begann. War der Park anfangs als „Idealbild von Landschaft und Natur" entworfen, mit „Wegen als stille Führer" und „grottenartig gestalteten Ruheplätzen", so bekam er mit dem zunehmenden Wohlstand der Familie Weber einen „repräsentativen Zweck".

Exotische Pflanzen und klassische Moderne

Das bedeutete die „Integration exotischer Pflanzen" – sogar von Palmen, die allerdings im lippischen Klima nur geringe Wachstumschancen hatten. Später gestalteten die Webers den Park als „Garten der klassischen Moderne" mit strenger Geometrie, was es sich in der Anlage der Terrassen widerspiegelte. „Es ist die Mischung der Gartenstile, die den Park außergewöhnlich machen. Auch die Umbauten der Webervilla gehören dazu", sagte Insa Humke.

Um den Park wieder erlebbar zu machen, entwarf sie ein „Gartendenkmalpflegerisches Leitkonzept". Das bedeutet: „Informationstafeln, Wiederanpflanzung von Gehölzen, Wiederherstellung der historischen Substanz". Alles Forderungen, die sie zwar selbst als „keine bahnbrechende, neue Entwicklung‘" bezeichnete, die allerdings einer langfristigen und nachhaltigen Finanzierung bedürfen. Und genau da liegt das Problem: Ein derartiges Nutzungskonzept ist nicht in Sicht. FDP-Ratsvertreter Peter Meier erklärte: „Wenn wir den Park erhalten möchten, brauchen wir etwa 100.000 Euro im Jahr."

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