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Treffen mit dem Kardinal

Musikgruppe "newFACES" spielt beim Bundesschützenfest in Geseke

VON KARIN PRIGNITZ

Alfons Haselhorst (r.) begrüßt beim Bundesschützenfest in Geseke Reinhard Kardinal Marx im roten Gewand. Im Hintergrund sind auf der großen Bühne die Musiker von newFACES zu sehen. - © FOTO: PRIVAT
Alfons Haselhorst (r.) begrüßt beim Bundesschützenfest in Geseke Reinhard Kardinal Marx im roten Gewand. Im Hintergrund sind auf der großen Bühne die Musiker von newFACES zu sehen. (© FOTO: PRIVAT)

Oerlinghausen/Geseke. Am 21. September ist Münchens Erzbischof Dr. Reinhard Kardinal Marx 60 Jahre alt geworden. Eine Woche zuvor hat der hohe Würdenträger beim Bundesfest der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften in Geseke gepredigt. Marx ist aussichtsreicher Kandidat für den Vorsitz der deutschen Bischofskonferenz, und er gehört zu den acht Kirchenmännern, die Papst Franziskus helfen sollen, die Kurie zu reformieren. Marx stammt aus Geseke. Ebenso wie der Oerlinghauser Alfons Haselhorst. Jetzt feierten beide dort ein Wiedersehen.

Der Pädagoge des Niklas-Luhmann-Gymnasiums und Vorsitzende des Musikvereins Oerlinghausen war dabei, als am 15. September 4.500 Menschen im gemeinsamen Heimatort zusammenkamen, um mit den Bundesschützen zu feiern. Haselhorst verfolgte die eindrucksvolle Großveranstaltung allerdings nicht als Privatmann. Der 44-Jährige kam als Leiter der Musikgruppe "newFACES" der katholischen Kirchengemeinde St. Michael. 21 Chor- und Bandmitglieder brachte er mit, sie übernahmen die musikalische Gestaltung beim feierlichen Pontifikalamt unter freiem Himmel.

Vorausgegangen war eine lange Zeit der Überzeugungsarbeit und Feinabstimmung. "Die ersten Vorgespräche lagen fast zwei Jahre zurück", erzählt Alfons Haselhorst. Er stellte sich einen Gottesdienst vor, "in dem traditionelle Messgesänge und neue geistliche Lieder ihren Platz finden". Denn genau das sei das Metier, das die "newFACES" seit zwölf Jahren abdecken. Und er überzeugte die Verantwortlichen.

Was die riesige Schar der Besucher, transportiert über eine 20.000-Watt-Anlage, zu hören bekam, kam an. Alfons Haselhorst bestätigt: "Es gab äußerst positive Reaktionen." Sogar von seinem früheren Mathe-Lehrer, der ihm schrieb: "Die musikalische Gestaltung haben wir als überragend und sehr beeindruckend empfunden." Für die "newFACES", die seit dem Jahr 2001 vor allem Gottesdienste und besondere Feiern mit ihrem Gesang bereichern, war der Auftritt ein bedeutender Sprung nach oben. Beeindruckend war aber auch das Zusammentreffen mit Kardinal Marx, der wie Alfons Haselhorst (allerdings einige Jahre früher) das Gymnasium Antonianum besucht hat.

Die hohe Affinität zu Geseke sei nach wie vor da, sagt Haselhorst. "Er kommt jedes Jahr zum Schützenfest, aber auch, wenn andere wichtige Dinge anstehen." Kennengelernt haben sich beide, als Marx noch Weihbischof in Paderborn war (1996 bis 2001). Offen und redegewandt sei der Kardinal. "Er geht auf die Menschen zu, ist kein verbohrter Theologe, sondern haut auch mal auf die Pauke." Im wahrsten Sinne des Wortes, denn zur Karnevalszeit hänge sich Marx ganz selbstverständlich die große Trommel um. "Ein Mann des Volkes", sagt Haselhorst, "einer, der Heimat lebt".

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