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Freibad Schieder soll am 1. Juni öffnen

Stadt überlässt gemeinnütziger Gesellschaft den Betrieb – Vertrag gestern unterzeichnet

Marianne Schwarzer

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Feierlicher Augenblick: Bürgermeister Gert Klaus (links) und Rolf Stanislawski (rechts) unterschreiben den Nutzungsvertrag vor den Augen von Sven Hoffmann und Notarin Kerstin Büker. - © Preuss
Feierlicher Augenblick: Bürgermeister Gert Klaus (links) und Rolf Stanislawski (rechts) unterschreiben den Nutzungsvertrag vor den Augen von Sven Hoffmann und Notarin Kerstin Büker. (© Preuss)

Schieder-Schwalenberg. Es ist besiegelt: Seit heute ist das Freibad Schieder in Bürgerhand. Am 1. Juni dieses Jahres soll es wieder seine Tore öffnen. Gestern unterzeichnete Bürgermeister Gert Klaus den Überlassungsvertrag.

Wie berichtet, haben Ehrenamtliche des Freibadfördervereins in Schieder sich auf die Fahnen geschrieben, das idyllisch gelegene Bad, das bereits seit einem Jahr geschlossen ist, zu retten. Dazu gründeten sie eigens die „Freibad Schieder-Schwalenberg gemeinnützige Gesellschaft mbH“, die die Einrichtung betreiben soll.

Geschäftsführer dieser Gesellschaft ist Ratsherr Rolf Stanislawski, der gestern unter den wachsamen Augen von Notarin Kerstin Büker von der Anwaltskanzlei Hohenner in Blomberg schwungvoll seine Unterschrift unter den Nutzungsvertrag setzte.

Auch Bürgermeister Gert Klaus unterschrieb den Vertrag, mit dem die Stadt der Gesellschaft das Freibad zur Nutzung überlässt, und zwar vom heutigen Tag an bis mindestens Ende 2019.

Dafür übernehmen Stanislawski, Fördervereinsvorsitzender Sven Hoffmann und ihre Mitstreiter eine große Verantwortung: Sie verpflichten sich, das Bad jeweils vom 1. Mai bis zum 31. August täglich von 11 bis 19 Uhr zu öffnen, „es sei denn, die Witterungsverhältnisse lassen einen öffentlichen Badebetrieb nicht zu“, wie es im Vertrag heißt.

Ganz oder gar nicht: „Wir wollen verlässliche Öffnungszeiten“, betont der Geschäftsführer. Ein Kraftakt: „Wir übernehmen natürlich die Badeaufsicht und den Kiosk. Das kriegen wir hin, weil wir so ein motiviertes Team sind.“

In diesem Jahr allerdings wird das Bad erst – auch das ist vertraglich festgelegt – zum 1. Juni öffnen können, weil aus hygienischen Gründen noch die berüchtigte Mittelschwallrinne zur Säuberung des Wassers eingebaut wird. Doch dafür muss kein Bagger anrücken: „Wir bauen eine Edelstahlrinne an die vorhandene Mittelwand an, das ist mit der Gesundheitsaufsicht bereits abgesprochen“, berichtet Stanislawski. „Und die Kosten werden unter 30.000 Euro liegen.“

Die Ehrenamtlichen müssen künftig alles bestreiten: Die Instandhaltung der Anlage ebenso wie die Kosten für Strom, Wasser und Heizung bis hin zur Abfallentsorgung. Das Wasser wird auf 23 Grad erwärmt, entsprechende Verträge mit der stadteigenen Fernwärmeversorgung stehen noch aus.

30.000 Euro schießt die Stadt jährlich zu, dieselbe Summe auch die Seegesellschaft des Kreises Lippe. „Da ist eine ganz hohe Willenskraft bei den Bürgern“, betont Bürgermeister Gert Klaus. Weil die Kommunalaufsicht das Haushaltssicherungskonzept der Stadt just genehmigt hat, konnte er nun den Vertrag unterschreiben. Er tat es trotz seiner Bedenken wegen der Haushaltslage mit Überzeugung: „Das ist politisch so gewollt, und dann geht das in Ordnung. Für den Satz ,die Stadt ist Sache der Bürger‘, ist das das beste Beispiel.“

Ob die Bürger das Freibad wirklich zu ihrer Sache machen, ist jetzt die Frage: „Als nächstes müssen wir ganz viel Werbung machen“, betont Fördervereinschef Hoffmann. Die Arbeiten im Bad haben übrigens bereits begonnen: Ein-Euro-Jobber der Euwatec sind hier ebenso am Werk wie die Baumpfleger. „Jetzt fängt die Arbeit erst richtig an“, sagt Stanislawski. Heute Abend informieren er und Hoffmann die Mitglieder des Fördervereins über den Stand der Dinge.

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