Auf Achse für den Tisch Schieder-Schwalenberg

Schieder-Schwalenberg. Eigentlich hatte Günther Pukropski diesen Vormittag ganz anders geplant. Doch anstatt zuhause zu sein, sitzt er nun an der Seite von Wilfried Giehler in einem blauen Bulli, der zum &bdquo;Tisch Schieder-Schwalenberg" gehört. Das Duo bildet heute den Fahrdienst, der diverse Supermärkte ansteuert und gespendete Lebensmittel für Bedürftige abholt.

Jeden Freitag geben die Ehrenamtlichen die Produkte an Menschen aus, die aus unterschiedlichsten Gründen mit einem knappen Budget oder Sozialleistungen auskommen müssen. Zuvor sammelt ein geregelter Fahrdienst der Einrichtung die Waren ein, die nicht mehr in den Verkauf dürfen, aber trotzdem noch gut erhalten sind.

Sechs Fahrer gibt es, die sich bei den Touren abwechseln. Andere engagieren sich als Springer und übernehmen, wenn mal jemand ausfällt. Und genau das macht an diesem Tag Günther Pukropski.

Er und Wilfried Giehler werden in den kommenden Stunden fünf Märkte in Steinheim und Schwalenberg ansteuern. &bdquo;Ich sehe einen Sinn darin, bedürftigen Menschen zu helfen und diese Aktion zu unterstützen", erklärt Pukropski sein Engagement. Außerdem kenne er Kurt Heißenberg, den Fahrdienstleiter des Tisches, gut. Er koordiniere und organisiere die Touren und Teams. Wilfried Giehler ist hingegen von Anfang an aktiv – &bdquo;und dabei geblieben", sagt Giehler und lächelt.

Bevor die beiden zu ihrer Fahrt aufbrechen, werden die leeren Kisten eingeladen, die auf der vorangegangenen Tour gefüllt mitgebracht worden waren. Eine entsprechende Liste dokumentiert das. Dann wird noch der Schein für die Wareneingangskontrolle gegriffen. Hier vermerken die Fahrer, wie viele Kisten sie mit welchen Lebensmitteln wo erhalten haben.

Obwohl dem &bdquo;Tisch" sechs ehrenamtliche Fahrer und einige Springer zur Verfügung stünden, sei die Zahl der Fahrer rückläufig. Deshalb werden dringend neue Ehrenamtliche gesucht, die diese Aufgabe mit übernehmen würden.

Beim ersten Markt auf der Route von Giehler und Pukropski stehen die Kisten schon bereit. &bdquo;Heute sind es vier, aber wir hatten auch schon einmal acht – das ist immer unterschiedlich", erzählt Giehler. &bdquo;Wir nehmen nur mit, was wir selbst essen würden", erklärt Pukropski, während er die Waren aussortiert. &bdquo;Alles andere kommt in die Mülltonne. Bei manchen Märkten steht die Ware auch schon bereit, da klingeln wir nur an der Rampe, bei anderen melden wir uns erst im Laden und bekommen dann die Waren."

Ein Fahrdienst besteht immer aus zwei Personen. Gefahren wird Donnerstagnachmittag und Freitagvormittag. Es gibt zwei Teams, die im wöchentlichen Wechsel verschiedene Routen fahren. Während Giehler und Pukropski noch auf Achse sind, kommen schon die ersten Helfer in die Räumen vom &bdquo;Tisch".

Als schließlich der Bulli vorfährt und die Kisten ausgeladen werden, geht es richtig los. Obst und Gemüse werden geputzt. &bdquo;Jeder hat seine Aufgabe", sagt Heidemarie Maertens. &bdquo;Die Reste gehen an einen Landwirt zum Füttern der Tiere, somit haben wir wenig Abfall."

Während die einen Obst und Gemüse putzen, bringen andere die Kühlwaren in die Truhen und wiederum andere Helfer räumen die Waren in Regale, damit sie später einen Überblick haben, wie viele Lebensmittel vorhanden sind. Dann geht es an die Verteilung. Je nach Größe der Familien werden die Kisten für die Bedürftigen gepackt. &bdquo;Viele Personen, die berechtigt sind, zum Tisch zu kommen, arbeiten auch bei uns mit", erzählt Maertens. Kurz vor der Abholung stehen dann alle Kisten bereit.

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