Darum öffnet Christine Eisert erstmalig das schwere Eichentor der Blomberger Burg

Blomberg. Still ist es geworden um die imposante Blomberger Burg, die mitten in der Innenstadt thront. Doch das wird sich alsbald ändern - wenn auch erst einmal nur für zwei Tage. Der Lions Club Blomberg wird hier ein Burghoffest veranstalten. Christine Eisert ist als Teil der Unternehmerfamilie Eisert (Phoenix Contact) Miteigentümerin des altehrwürdigen Baus und freut sich, dass sie den Blombergerinnen und Blombergern aus diesem Anlass endlich das schwere Eichentor zum Innenhof öffnen kann.

Lions nehmen Kontakt zu Eisert auf Die Idee, ein Burghoffest zu veranstalten, sei den 22 Mitgliedern des Clubs relativ spontan gekommen, erzählt Daniel Urselmann. Schließlich sei der Club in den 1980er-Jahren auch im Burghotel gegründet worden und habe dort bis zur Schließung sein Clublokal gehabt.

Das Datum für das Event, 13. und 14. Dezember, haben die Lions laut ihrem Präsidenten Bernd Sommer mit Bedacht gewählt: Kein Weihnachtsmarkt in Blomberg, keine Andreasmesse, kein Kläschen - der Termin war noch frei. So nahmen die Lions Kontakt zur Eigentümerfamilie Eisert auf - und Christine Eisert war gleich Feuer und Flamme, hatte sie doch schon einmal angekündigt, den Burginnenhof für Besucherinnen und Besucher zu öffnen - gescheitert sei dies, wie sie der LZ verrät, aber vor allem an Versicherungsfragen.

Diesmal ist es eine doppelte Win–Win-Situation: Die Lions als Veranstalter kümmern sich unter anderem um den Aufbau der hochwertigen Pavillons, die professionelle Beleuchtung in den Club-Farben blau-gelb durch Uwe Acker (&bdquo;Hermann leuchtet“), die Versicherung und das Sicherheitskonzept, Christine Eisert verzichtet auf Standgebühren, hat mit ihrem Architekten die Fluchtwege erarbeitet und stellt über Phoenix Contact das Sicherheitspersonal, die Stadt unterstützt und lässt durch den Bauhof die notwendigen Barrieren errichten, die Leitungen für den Toilettenwagen an der Einfahrt zur Burg verlegen und liefert Fichten an, um ein bisschen weihnachtliches Flair auf die Veranstaltungsfläche zu zaubern. Und schließlich die Bevölkerung, die von dem Treffpunkt im besonderen Ambiente und günstigen Preisen profitiert.

Zeigen, wie schön es hier ist &bdquo;Allen geht es darum, dass der Innenhof für die Blombergerinnen und Blomberger geöffnet wird, um zu zeigen, wie schön es hier ist“, unterstreicht Christine Eisert das gemeinsame Ziel. Was die Besucherinnen und Besucher zu sehen bekommen, ist ein bestens gepflegter Kopfsteinpflaster-Hof, denn die Gärtner hatten den Auftrag, das Areal in Schuss zu bringen und fortan gut zu pflegen.

Und was erwartet die Gäste nun am dritten Adventswochenende? &bdquo;Wir veranstalten keinen klassischen Weihnachtsmarkt“, betont Bernd Sommer. Unterstützung gibt es unter anderem vom hiesigen Kinderschutzbund und den Schützen. Zu essen und zu trinken gibt es reichlich, Kaffee, Kuchen und Waffeln, Bratwürstchen und Suppe, Glüh– und Kirschwein sowie kalte Weine und Getränke. Und das alles zu erschwinglichen Preisen, wie Urselmann betont. Schließlich gehe es nicht darum, möglichst viel zu verdienen, sondern allen Blombergern und ihren Familien einen schönen Abend zu bereiten. Winterliche Artikel und Weihnachtsdeko und Geschenkartikel oder Karussells suchen die Besucher allerdings vergeblich.

Marzipan-Taler für 10 Euro Mit einer Ausnahme. Die Lions verkaufen wieder ihre süßen Taler aus 125 Gramm Niederegger-Marzipan ummantelt mit Zartbitterschokolade für 10 Euro. Der Preis ist gleich, das Motiv neu: Diesmal prangt das Hermannsdenkmal auf dem Marzipan - der Recke feierte im Sommer seinen 150. Geburtstag. 2500 Taler gab es, 1700 sind laut Bastian Schröder bereits verkauft - am Burgfest besteht erneut die Gelegenheit, das einzigartige Naschwerk vor Ort zu erwerben.

Gefeiert wird im Innenhof am Samstag, 13. Dezember, von 15 bis 21 Uhr und am Sonntag, 14. Dezember, von 14 bis 20 Uhr. Samstag treten um 16 Uhr die Sandebecker Jagdhornbläser auf, ab 17 Uhr macht DJ Oliver Güttge weihnachtliche Musik. Am Sonntag lädt der Chor Charmonie um 17 Uhr zum Rudelsingen ein, um 19.30 Uhr gibt es zum Ausklang ein Trompeten-Solo.

Neue Ideen für die Burg Der Innenhof fasst knapp 500 Menschen. Der Eintritt ist frei, aber um den Überblick zu behalten, damit es nicht zu voll wird, werden die Lions Einlass-Bändchen verteilen. &bdquo;Wir hoffen, dass viele Menschen vorbeischauen und es ein stetiges Kommen und Gehen ist“, sagt Schröder.

Ob die Burg in absehbarer Zeit nicht nur ihren Hof, sondern auch ihr Inneres öffnen wird? Neue Ideen für ein Konzept würden gerade entwickelt, sagt Christine Eisert - doch das Mammutprojekt müsse auch finanziert werden. Und auch wenn die Besucher am Burgfest keinen Blick ins Gebäude werden werfen dürfen - die LZ hat’s getan und kann versichern: Im Gebäude tut die Besitzerfamilie alles, um die historische Burg nicht verfallen zu lassen, sondern bis zu einer neuen Nutzung im besten Zustand zu erhalten.

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