Der Radweg zwischen Marienmünster und Schwalenberg nimmt Formen an

Schieder-Schwalenberg/Marienmünster. Lange wurde um ihn gekämpft – und jetzt geht es plötzlich ganz schnell: Der Radweg zwischen Marienmünster und Schwalenberg nimmt Formen an. Wohl im Rekordtempo pirschen sich die Bauarbeiter aktuell mit Bagger und Rüttelplatte von der Hovekapelle an der B239 in Richtung Lippe heran. &bdquo;Die Realisierung dieses Radwegs geht wirklich außergewöhnlich schnell“, staunt Ulrich Tilly von der Detmolder Bezirksregierung. So flott habe er das noch nie erlebt. Und auch der offizielle Spatenstich ging den Beteiligten jüngst ganz flugs von der Hand.

Schon bald in Born Denn bei der Begutachtung der Baustelle nahe der Hovekapelle, an der B239 zwischen der Abtei Marienmünster und der Ortschaft Münsterbrock gelegen, war die Stimmung bestens: Die Bauarbeiten kommen schon in den ersten Tagen bei sonnigem Wetter gut voran: Bereits in 14 Tagen möchte man die Ortschaft Born passiert haben und den dritten von insgesamt fünf Bauabschnitten beginnen, der Marienmünster dann mit dem Kreis Lippe verbindet.

Ganz fertiggestellt soll der neue, vier Meter breite Radweg, der bis nach Schwalenberg führt, dann gegen Ende des Jahres. Ein straffer Zeitplan, aber schon die Vorplanung verlief jüngst so sensationell gut, dass diesbezüglich alle überaus optimistisch gestimmt sind.

3,3 Millionen Euro Der neue Radweg wird nicht nur &bdquo;ein sehr guter Alltagsradweg für die Borner Bürger“ sein, wie die Planer betonen, sondern &bdquo;soll auch viele (Tages-)Gäste aus dem Lippischen nach Marienmünster und in den ganzen Kreis Höxter lotsen, und umgekehrt“, wie Schieder-Schwalenbergs Bürgermeister Jörg Bierwirth sagt. Deshalb haben die beiden Kommunen auch gemeinsame Sache gemacht.

Insgesamt 3,3 Millionen Euro sind für diesen Radwegbau veranschlagt. Kurz vor knapp konnte man dafür noch eine 95-prozentige Förderung durch das Land NRW und den Bund ergattern – einen derart hohen Fördersatz gibt es inzwischen nicht mehr. Die restlichen fünf Prozent der Kosten bringen die beiden Städte zusammen und gleichermaßen auf.

&bdquo;Das Radfahren ist eine unglaublich soziale Mobilität, weil sie sich jeder leisten kann“, zeigt sich Tilly nicht nur aus sportlicher Sicht überaus erfreut über den ersehnten Lückenschluss zwischen Schieder und Vörden. Und auch in Marienmünster freut man sich über den zügigen Fortschritt der Bauarbeiten. Denn die flotte Fahrradroute ins benachbarte Lippe wünscht man sich dort schon lange. Doch da gibt es trotzdem noch eine andere &bdquo;Baustelle“, die an den Marienmünsteraner Fahrrad-Fans nagt: die fehlende Verbindung zwischen Vörden und dem Gut Abbenburg.

Fahrradweg endet plötzlich Möchte man dort von Abbenburg aus in Richtung Vörden radeln, findet man sich plötzlich auf der L825 wieder. Denn der Radweg endet einfach – äußerst unglücklich und an der unübersichtlichen Kreuzung auch durchaus gefährlich für alle Fahrradfahrer. Eine Machbarkeitsstudie für die Fortführung des Radweges an dieser Stelle ist schon erstellt. &bdquo;Derzeit fehlt uns aber einfach das Geld“, sagt Marienmünsters Bürgermeister Josef Suermann.

Da dieser Radweg &bdquo;nur“ entlang einer Landstraße führt, fallen die Fördersätze nämlich deutlich geringer aus. Und auch bei den nötigen Grundstücksgeschäften hake es wohl noch hier und da. &bdquo;Wir sind dazu aber ständig in Gesprächen“, versichert Suermann.

Und weiter: &bdquo;Es ist unser großer Wunsch, auch diesen Lückenschluss möglichst bald zu realisieren.“ Per Bürgerradweg sei es womöglich machbar. Dabei unterstützt auch der Landtagsabgeordnete Matthias Goeken (CDU): Dass jetzt der Radweg zwischen Marienmünster und Schwalenberg kommt, sei sehr gut. Aber mindestens so wichtig sei es auch, die Lücke zwischen Abbenburg und Vörden zu schließen. &bdquo;Zurzeit erleben wir ja, dass plötzlich ganz viel möglich ist, wenn es beispielsweise darum geht, Zuwege für den Bau von Windkraftanlagen zu schaffen. Also müssen wir jetzt zusehen, dass wir Gleiches für unsere Radwege hinbekommen“, sagt er.

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