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Nach tödlichem Unfall auf der B1: Mutter hinterlässt einen Sohn

Lkw-Fahrer mit null Promille - Muslimische Familie wird seelsorgerisch betreut

Von Ralph Meyer

Unfallfahrerin hinterlässt Sohn (5) - © Schlangen
Unfallfahrerin hinterlässt Sohn (5) (© Schlangen)

Bad Lippspringe/Schlangen. Betroffenheit und Entsetzen herrschen auch am Tag nach dem Unfall auf der B1, bei dem am Dienstag eine Mutter und zwei ihrer fünf Jahre alten Drillinge starben. Nur der Sohn überlebte - er war zu Hause.

Wie am Mittwoch von der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Schlangen zu erfahren war, wird die von dem schweren Schicksalsschlag betroffene muslimische Familie aus Kohlstädt seelsorgerisch betreut. Bürgermeister Ulrich Knorr: "Selbstverständlich würden wir als Gemeinde auch unsere Hilfe anbieten. Wir wollen uns in dieser schwierigen Situation aber nicht der Familie aufdrängen."

Die Bundesstraße 1 blieb bis zum 19. Juni 10 Uhr gesperrt. Diesel und Kühlflüssigkeit hafteten so intensiv an der Fahrbahndecke, dass die Straßenmeisterei Salzkotten unverrichteter Dinge wieder abrücken musste. Erst einer Spezialfirma gelang die Reinigung in den Nachtstunden. Die Blutentnahme beim Lastwagen-Fahrer, die die Staatsanwaltschaft angeordnet hatte, absolvierte der 51-Jährige freiwillig. Eine Atemalkohol-Kontrolle habe vorher den Wert von 0,0 Promille ergeben, so der Arbeitgeber des Mannes. Für die Polizei bestand keine Notwendigkeit für eine Blutprobe.

Für die Reinigung der Fahrbahn nach dem schweren Unfall war die B1 bis Mittwoch gesperrt. - © Foto: Köppelmann
Für die Reinigung der Fahrbahn nach dem schweren Unfall war die B1 bis Mittwoch gesperrt. (© Foto: Köppelmann)

Zeugen des Unfalls wurden auch Fußball-Bundestrainerin Silvia Neid und Nationalspielerin Nadine Keßler. Sie waren auf dem Rückweg von einer Pressekonferenz ins Hotel nach Bad Lippspringe, als ihr Fahrer im Rückspiegel den Unfall beobachtete.

Aufgrund der gesperrten Unfallstelle bildeten sich lange Staus auf den Ausweichstrecken. Dort ereigneten sich ebenfalls weitere Unfälle mit Verletzten. Auf der Detmolder Straße in Paderborn erkannte eine 35-jährige Audi-Fahrerin gegen 16.10 Uhr das Stauende zu spät und fuhr auf einen BMW auf, der wiederum auf einen davor stehenden Opel geschoben wurde. Dieser Wagen kollidierte noch leicht mit einem Toyota.

Im Audi zogen sich die beiden zwei und vier Jahre alten Kinder der Fahrerin leichte Verletzungen zu. Unweit dieser Unfallstelle kam es gegen 18 Uhr erneut zu einem Auffahrunfall mit vier Autos auf der Detmolder Straße. Eine 28-jährige Audi-Fahrerin bemerkte zu spät, dass die Autos vor ihr angehalten hatten. Sie prallte auf einen Ford Fiesta, der auf weitere Autos geschoben wurde. Die 19 Jahre alte Fiesta-Fahrerin wurde schwer verletzt.

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