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Kängurubaby wird Flaschenkind

Mutter des Tierparknachwuchses in Ströhen plötzlich verstorben

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Mit Schnullerflasche und Decke wird Karl-Friedlich von Familie Ismer umsorgt.
Mit Schnullerflasche und Decke wird Karl-Friedlich von Familie Ismer umsorgt.

Rahden/Ströhen (sap/nw). Es bekommt Milch aus einer Mini-Schnullerflasche für Puppen: Im Tierpark Ströhen wird derzeit ein kleines Parmakängurubaby mit der Hand aufgezogen. Die Mutter des Tieres war plötzlich gestorben, berichtet Tierparkleiter Nils Ismer.

Völlig überraschend hatte der Kleine in der Nacht zu Silvester seine Parmakängurumutter verloren und ist seitdem auf Milch aus der Flasche angewiesen. "Sein genaues Alter kennen wir nicht", so Tierparkleiter Nils Ismer, "da die Geburt bei den Kängurus heimlich passiert und die Neugeborenen zunächst noch im Beutel der Mutter leben, ohne dass sie gesehen werden. Wir schätzen ihn auf zirka 3 Monate", so Ismer weiter.

Eigentlich war es nur ein Versprecher, denn die Überlegung war, das kleine Kängurubaby Karl-Friedrich zu nennen, aber als Sohn Noah Ismer den Namen falsch ausgesprochen hat und fragte, warum er Karl-Friedlich heißen sollte, war allen beteiligten klar, dass das der passende Name sein soll.

Die Aufzucht von Parmakängurus ist nicht unkompliziert, da die Tiere keine Laktose vertragen und der kleine Karl-Friedlich somit mit einer Spezialmischung aus Laktose reduzierter Kindermilch und Tee ernährt werden muss. "Bisher entwickelt er sich prächtig, trinkt gut und hat auch schon eine gute Verdauung", weiß Nils Ismers Ehefrau Julia, die mit Hilfe der beiden Kinder Noah und Lina die Pflege des Kleinen übernommen hat.

Parmakängurus gehören zu den Wallabys und galten in den 1950er Jahren bereits als ausgestorben, ehe sie in den 60er Jahren wiederentdeckt wurden. Heute gilt der Bestand als gesichert. Der Tierpark Ströhen züchtet seit Jahren Parmakängurus, allerdings ist dies das erste Mal, dass eine Handaufzucht nötig ist. Der Tierpark hat aber bereits Erfahrung mit der Handaufzucht anderer Tiere: Für Schlagzeilen sorgte dort 2009 ein Tiger, der von seiner Mutter verstoßen wurde. Ein Dackel adoptierte die Raubkatze, die Ersatzmama wurde aber kurze Zeit später von einem Auto überfahren.

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