
Delbrück (nw/my). Rund 150 Feuerwehrleute aus Delbrück, Rietberg, Hövelhof und Paderborn kämpften am Freitagnachmittag des 27. Junis bis in die Nacht gegen die Flammen eines Großbrandes, der einen Bauernhof in Delbrück-Schöning (Kreis Paderborn) einäscherte.
Ab 17.16 Uhr ging eine Vielzahl von Notrufen bei der Leitstelle des Kreises ein. Autofahrer auf der nahmen Bundesstraße 64 sahen sich einer lodernden Feuerwand gegenüber. Innerhalb kürzester Zeit standen drei mit Stroh gefüllte Scheunen mit einer Gesamtfläche von 30 mal 40 Metern und eine 20 Meter lange offene Remise in Flammen.
"Die Rauchsäule war bereits aus dem sechs Kilometer entfernten Delbrück zu sehen", erklärte Vizewehrführer Lothar Mühlbrandt. Mit einer Riegelstellung verhinderten die Feuerwehrleute ein Übergreifen der Flammen auf das benachbarte Wohnhaus. Die Dachstühle und die Remise wurden durch die Flammen komplett zerstört.
Bei dem Versuch Tiere oder Maschinen zu retten, zog sich ein Landwirt Verbrennungen am Oberarm zu. Eine Bewohnerin erlitt einen Schock, und ein 19-jähriger Feuerwehrmann erlitt eine Rauchgasvergiftung. Fünf Schweine, die in dem Komplex aus Scheunen und Stallungen gehalten wurden, kamen in den Flammen um, lediglich einige Hühner konnte die Feuerwehr retten.
Verstärkung erhielten die Feuerwehrleute durch das Technische Hilfswerk aus Paderborn. Mit Radladern fuhr das THW die glimmenden Rundballen aus den zerstörten Gebäuden auf die angrenzenden Wiesen, wo sie dann vor der Feuerwehr abgelöscht wurden.
Wegen der knappen Wasserversorgung ließ Einsatzleiter Reinhard Brand die Erstangriffsfahrzeuge aller sechs Löschzüge sowie drei drei Großtankfahrzeuge aus Delbrück, Paderborn und Hövelhof alarmieren.
Brandursache und Schadenshöhe sind noch offen. Die Polizei hat noch am Freitagabend die Ermittlungen aufgenommen.
Während die Feuerwehrleute gegen die Flammen kämpften, ereigneten sich im Kreis Paderborn in kurzer Folge drei schwere Verkehrsunfälle, bei denen insgesamt 13 Menschen verletzt wurden.
Einer der Unfälle, bei dem sechs Menschen, darunter vier Kinder und eine schwangere Autofahrerin zu Schaden kamen, ereignete sich nur wenige Kilometer entfernt von der Brandstelle ebenfalls in einem Delbrücker Stadtteil.