Schloss Holte-Stukenbrock (lnw). Polizeihunde sollen in Nordrhein-Westfalen ohne brutalen Zwang und Unterwerfung ausgebildet werden. Nachdem Vorwürfe wegen aggressiver Trainingsmethoden untersucht worden waren, sprach die Polizei von lokal begrenzten Verdachtsfällen. „Unsere Ausbildung bezieht sich ausschließlich auf das Lernen durch positive Verstärkung“, sagte Polizeidirektor Uwe Thieme vom Landesamt für Ausbildung der NRW-Polizei am Dienstag im zentralen Fortbildungszentrum für das Diensthundewesen in Schloss Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh).
Gespräche mit den Ausbildern landesweit hätten gezeigt, dass unter den Hundeführern breiter Konsens herrsche, dass durch brutalen Zwang und Unterwerfung nicht das notwendige Vertrauen zwischen Hund und Halter erreicht werden könne. „Wir stehen in NRW für eine vollständig tierschutzgerechte Ausbildung“, sagte Thieme.
Das Landesamt für Ausbildung klopft seit Anfang Dezember das Diensthundewesen auf den Einsatz von zweifelhaften Methoden ab. Anlass war der Verdacht, einzelne Hundeführer setzten auf brutale Unterwerfung der Tiere. So sollen Diensthundeführer in Köln Elektroschock-Halsbänder eingesetzt haben.
Die Polizei untersucht die Vorfälle noch, nahm aber sechs Beamten der Kölner Hundestaffel die Hunde vorläufig weg und leitete gegen drei Hundeführer Disziplinarverfahren ein. Auch gegen einen Münsteraner Polizisten und Leiter einer privaten Hundeschule ermittelt die Polizei intern. Die Kölner Beamten hatten bei ihm Seminare besucht.