Lübbecke-Obermehnen. Auf dem Hof Blomeyer an der Bergstraße in Obermehnen sind neben einem Tiefbauunternehmen auch alte Obstbäume und große Wiesen beheimatet. Wegen der Grünflächen haben sich Martin (82) und Adele (76) Blomeyer vor einigen Jahren Schafe als "natürliche Rasenmäher" angeschafft. Mit Lisa und Lotte standen den Winter über zwei Tiere im Stall. Jetzt sind es acht. Lisa hat Zwillinge bekommen. Lotte Vierlinge.
Eine Vierlingsgeburt ist schon eine kleine Sensation, erklärt Dirk Rösener. Er ist Schäfer und hütet im Großen Torfmoor seit dem Jahr 2000 Moorschnucken. 450 Tiere zählt der Bestand. In den zurückliegenden 15 Jahren hat Rösener bei seiner Herde noch keine Vierlingsgeburt erlebt. "Wohl eine Handvoll Drillinge." Aber auch das sei schon ein seltenes Ereignis. In der freien Natur hätten Mehrlingsgeburten keine guten Überlebenschancen.
Anders sieht es auf dem Hof Blomeyer aus. Weil die Muttermilch nicht ausreicht, wird mehrmals täglich mit Spezialnahrung zugefüttert.
Lotte ist sehr fruchtbar Schaf Lotte stammt aus eigener Nachzucht und scheint äußerst fruchtbar zu sein. "Das sei typisch für kleinere Bestände", sagt dazu Schäfer Rösener. Vergangenes Jahr bekam Lotte bereits Drillinge. Trotzdem war die Überraschung bei Martin und Adele Blomeyer groß, als die beiden am frühen Sonntag Morgen, 8. März, die vier kleinen Lämmchen in Lottes Box entdeckten.
Aufgefallen war nur, dass Lotte diesmal ein sehr rundes Bäuchlein hatte. Doch mit Vierlingen hatte niemand gerechnet. Das Quartett ist jetzt knapp drei Wochen alt und putzmunter. Im Unterschied zu Lisas Zwillingen bringen sie allerdings sehr viel weniger Gewicht auf die Waage.
Familie gibt Fläschchen Beim Fläschchen geben wechseln sich Hilke Blomeyer (44) und Tochter Michaela (20) mit den Schwiegereltern ab. Auch Michaelas Bruder Vico (14) hilft mit. Er bringt Futter und Wasser in den Stall.
In den ersten Tagen reichten 100 Milliliter Flaschenmilch für alle vier Lämmchen. Jetzt trinken sie schon die dreifache Menge und das dreimal täglich. Wenn Hilke Blomeyer die Stalltür öffnet, wissen die Lämmchen schon Bescheid und nuckeln auch schon Mal voller Vorfreude an Hilke Blomeyers Fingern. Zwei der Lämmchen haben eine lila Markierung auf dem Rücken. "Das sind die Jungs", erklärt Blomeyer. Bei den Böcken sind auch bereits erste Ansätze von Hörnern erkennbar.

Schnucki und Flocke Die beiden Mädchen "Schnucki" und "Flocke" sind etwas zarter. "Schnucki" hat ganz glattes Fell und "Flocke" ist gelockt. "Außerdem wird sie jeden Tag ein bisschen frecher." Die Mädchen bleiben bei Blomeyers, die Böcke werden verkauft. Auch der Vierlingspapa gehört nicht mehr zu der Mini-Herde. Er war zu störrisch.
Noch verbringen die jungen Lämmer ihre Zeit mit den Mamas im Stall. Doch sobald es etwas wärmer wird, dürfen sie hinaus auf die Wiese. Dann bekommt Mischlingshund "Poldi" alle Pfoten voll zu tun. "Er hütet alles", sagte Hilke Blomeyer.