Bielefeld. In Bielefeld bahnt sich eine ornithologische Sensation an: Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass im Bielefelder Stadtteil Schildesche Störche brüten. Da man ihnen aber so schlecht ins hoch gelegene Nest schauen kann, ist der Nachweis schwierig.
Seit Jahren warten Bielefelder Vogelkundler darauf – nun könnte es so weit sein: Arnt Becker vom Bielefelder Umweltamt spricht von einer „großen Wahrscheinlichkeit, dass es jetzt los geht mit dem Brutgeschäft". Erst vor gut zwei Monaten hatten die Stadtwerke und das Umweltamt zwei Storchennester in der Johannisbachaue in Schildesche errichtet. Man hatte sich erhofft, „dass in den kommenden zwei bis drei Jahren vielleicht mal ein Storch dort nistet", erklärt Hans-Dieter Prester vom NABU.
Doch die Tiere sind offenbar schneller. Schon am 12. April hatte das Umweltamt berichtet, dass in dem Nest, das sich auf der Weide der Heckrinder am Hof Wehmeyer befindet, heftigst von einem Storchenpaar umflogen wird.
Am 8. April wurde das Storchenpaar erstmals auf dem Nest gesehen. In der Folgezeit war es wieder für einige Tage verschwunden. Anschließend stritten sich drei Störche um die Paarbildung.
Zwei Störche blieben in der Aue und ließen sich auch von der kalten Witterung nicht beirren. „In den vergangenen Tagen waren sie regelmäßig am Nest zu beobachten. Ornithologen kennen allerdings auch das Phänomen, dass Jungstörche ein Brut- und Nistprozedere zunächst nur ausprobieren", sagt Egbert Worms vom Umweltamt. „Wir können also noch nicht zu 100 Prozent von einer Brut ausgehen, aber es wird immer wahrscheinlicher."