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Uhus müssen Federn lassen

Pfleger des Tierparks Waldfrieden bestimmen das Geschlecht des Greifvogelnachwuchses, bevor sie beringt werden

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Ängstlicher Blick: Die Jung-Uhus müssen je eine Feder opfern, damit ihr Geschlecht bestimmt werden kann. Anschließend werden sie beringt und sind so eindeutig zu identifizieren. - © Foto: Kiel-Steinkamp
Ängstlicher Blick: Die Jung-Uhus müssen je eine Feder opfern, damit ihr Geschlecht bestimmt werden kann. Anschließend werden sie beringt und sind so eindeutig zu identifizieren. (© Foto: Kiel-Steinkamp)

Herford. Es ist ein aufregender Tag für die Uhu-Familie im Tierpark. Die drei vor vor einem Monat geschlüpften Küken klappern nervös mit den Schnäbeln, als sich Tierpfleger-Azubi Chris Wright nähert, um sich mit dicken Lederhandschuhen eins nach dem anderen zu schnappen – aufmerksam beobachtet von den Eltern Albuin und Minerva. 

Die Tierpfleger müssen beim Nachwuchs je eine Feder auszupfen, damit ein Bielefelder Labor das Geschlecht bestimmen kann. Die Küken bekommen dann Ringe, um sie mit einer weltweit unverwechselbaren Nummer zu versehen. Und als wenn das nicht genug wäre, ziehen die Uhus noch um in eine Nachbarvoliere. Die ist größer und bietet sogar Platz für Rundflüge. Doch bis der Nachwuchs selbst fliegen kann, wird es noch zwei Monate dauern. Bis dahin werden sie von den Eltern mit Futter versorgt. Ein ganzes Küken kann so ein junger Uhu schon schlucken.

Das Uhu-Pärchen ist erst seit Februar in Herford zu Hause. Tierpark-Chef Thorsten Dodt hat es vom Berliner Zoo bekommen. Zoos und Tierparks helfen sich gegenseitig, wenn Tiere unterzubringen sind oder gesucht werden. Auch zwei der jungen Uhus werden eines Tages umziehen müssen. In ihren Papieren werden dann auch die Nummern verzeichnet sein, die auf den Ringen stehen. Sollte einmal ein Vogel entwischt sein und eingefangen werden, kann man seine Herkunft nachverfolgen.

Auch die jungen Polarfüchse, die vor Kurzem in Herford geboren wurden, können nicht alle im Waldfrieden bleiben. „Die Interessenten stehen schon Schlange", freut sich Dodt. Wahrscheinlich werden sich demnächst Fuchs und Uhu in einem gemeinsamen Gehege gute Nacht sagen. Geplant ist unter Bäumen eine Themenlandschaft „Europäische Waldtiere", die in drei Phasen verwirklicht werden soll. „Es wird auch neue, hochinteressante Tiere geben", verspricht Dodt.

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