Warnung vor Pseudowut: Tödliche Hundekrankheit breitet sich aus

Bielefeld. Nach dem Jahreswechsel atmen viele Hundehalter auf. Denn für die Vierbeiner mit ihrem sensiblen Gehör ist das Feuerwerk zu Silvester ein wahrer Horrortrip. Doch kaum hat das neue Jahr begonnen, da warnen Experten schon vor anderen Gefahren, die das Hundeglück trüben könnten. Die Rede ist vor allem von der Pseudowut, einer meldepflichtigen Viruserkrankung, die vor allem in Wildschweinebeständen in Einzelfällen vorkommt.

&bdquo;Die Krankheit ist für Hund und Katze tödlich", sagt der Bielefelder Tierarzt Martin Schilling, Kreisvorsitzender der Tierärztekammer in Bielefeld. Zwar gebe es in Nordrhein-Westfalen aktuell noch keine Fälle dieser Viruserkrankung, doch wurden Fälle aus Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Thüringen bei den Behörden gemeldet.

Die positiven Befunde in Niedersachsen wurden 2011 bei Wildschweinen gemacht, wie das Landwirtschaftsministerium in Hannover auf Anfrage mitteilte. &bdquo;Räumlich war das Vorkommen bisher auf die Landkreise Wolfenbüttel, Goslar und die Stadt Salzgitter begrenzt. Der Nachweise der Infektion bei Wildschweinen im Norden des Landkreises Celle zeigt jedoch, dass sich der Erreger weiter in der Niedersächsischen Schwarzwildpopulation ausbreitet", heißt es in der Antwort weiter.

Birgit Kaiser de Garcia, Sprecherin des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz in NRW, rät Hundebesitzern, kein rohes Schweinefleisch zu verfüttern, um Risiken zu vermeiden. &bdquo;Das Risiko einer Infektion ist deshalb relativ groß, weil wir es nicht einschätzen können", sagt der Bielefelder Amtstierarzt Hans-Helmut Jostmeyer auf Anfrage. Man könne oft nicht erkennen, ob ein Wildschwein von der Krankheit befallen sei oder nicht.

Die Inkubationszeit der Viruserkrankung beträgt zwei bis neun Tage. Sie wird durch Schleimhaut- und Speichelkontakt übertragen. Die Symptome der Pseudowut, die im Fachjargon auch Aujeszkysche Krankheit genannt wird, gleichen denen der Tollwut. Eine Impfung für Tiere gegen diese Krankheit gibt es nicht. Allerdings ist die Pseudowut nicht auf Menschen übertragbar.

Zu einer Herausforderung für Hundehalter wird derzeit aber auch die Geflügelpest. Denn mittlerweile wurde das gesamte Land NRW als Risikogebiet ausgewiesen. &bdquo;Wir haben große Sorge, dass Krankheitserreger in die Geflügelbestände hineinkommen", sagt Hubertus Beringmeier, Vorsitzender des Bezirksverbandes Ostwestfalen-Lippe im Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband auf Anfrage dieser Zeitung.

Hundehalter sollten deshalb einige Ratschläge beachten, bevor sie mit ihren Vierbeinern zum Spaziergang aufbrechen.

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