Im Sattel zum Rittergut

Lübbecke. Mit flachem Land und ausgedehnten Mooren am Fuße des Wiehengebirge ist das Stadtgebiet von Lübbecke attraktiv für Fahrradfahrer. Im Frühling, wenn die Obstbäume blühen und die Wiesen saftig grün sind, macht eine ausgedehnte Radtour besonders Spaß. Der "Lübbecker Landweg" ist ein Aushängeschild für den heimischen Tourismus. Der Radler lernt die reizvolle Gegend, Baudenkmäler, Land und Leute kennen. Für die rund 40 Kilometer lange Strecke ist keine besondere Kondition und Ausrüstung nötig. Sie führt durch die Kernstadt und die sieben Ortsteile Alswede, Blasheim, Eilhausen, Gehlenbeck, Nettelstedt, Obermehnen und Stockhausen. Der zügige Radler ist gut drei Stunden unterwegs. Wer sich Zeit nimmt, entdeckt idyllische Dörfer mit romantischen Ecken zum Verweilen. Es handelt sich um einen Rundkurs, der gut ausgeschildert und für jedermann geeignet ist. Radwege und Landwirtschaftswege ohne Autoverkehr machen den Ausflug auch mit Kindern und dem Hund zum Vergnügen. Als Startpunkt kann der Lübbecker Bahnhof gewählt werden. Der Radler folgt dem Erkennungszeichen des Landwegs, ein grün-blaues Logo mit roten Torbogen und gelber Schrift. Die erste Etappe führt raus aus der Stadt Richtung Obermehnen, wo die einzige Steigung zu meistern ist. Die schmucke alte Schule liegt direkt am Weg. Sehenswert ist die Steinplatte von 1723, auf die die Holzgesetze eingemeißelt sind. Weiter geht die gemütliche Fahrt nach Blasheim, dem über 1.000-jährigen Bauerndorf mit gut erhaltenen Fachwerkhäusern und der romanischen St.-Marien-Kirche. Nächste Station ist die einstige Bauernschaft Alswede am Mittellandkanal. Am Pastorenteich blüht und grünt es. Wer verschnaufen möchte, findet in dem Kleinod Ruhebänke. Stockhausen ist das nächste Ziel. Denkmalgeschützte Fachwerkhäuser mit hübschen Bauerngärten verbreiten dörfliche Idylle. Das mittelalterliche Rittergut Stockhausen liegt inmitten einer Gräfte. Der Gutsfriedhof, zu dem eine Kastanienallee mit 200 Jahre alten Bäumen führt, ist sehenswert. Naturfreunde können Störche beobachten, die sich um ihren Nachwuchs kümmern. Am Weg "Unterm Dorf" erblickt man in der Ferne einen Horst auf einem ausgedienten Leitungsmast und erfährt Wissenswertes über die Stockhauser Störche auf einer Infotafel des Aktionskomitees "Rettet die Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke". Entlang Korbweiden-gesäumter Wege wird der Radler Richtung Mittellandkanal zum Lübbecker Yachthafen geleitet. Später lädt das Lokal "Hausstätte" mit Biergarten zum Einkehren ein. Die nächsten Ziele liegen in Gehlenbeck. Während der Badesaison lädt das Gehlenbecker Freibad zur Abkühlung ein. Naturinteressierte besichtigten das NABU-Besucherzentrum Moorhus und erfahren Spannendes über die Landschaft. Entlang der Moorbadstraße liegen der Mittellandkanal und das Große Torfmoor. Auf dem Wittebrink-Hof gibt es Erfrischungsgetränke - einfach die rote Klingel drücken. Zottelige Rindviecher, Graugänse und andere Tiere sind zu beobachten. Der Weg führt durch das Geestmoor auf Eilhausen zu, wo die schmucke Königsmühle ihre Flügel in den Wind hält. Ein Tipp: die Mal- und Backtage der Mühlen. Gehlenbeck ist das letzte Dorf, bevor der Ausgangspunkt Lübbecke erreicht wird.

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