Marburg/Lippstadt. Fast fünf Jahre nach der versuchten Entführung eines Kindes können die Ermittlungsbehörden einen Fahndungserfolg vermelden. Der dringend tatverdächtige Mann aus Nordrhein-Westfalen befindet sich seit Mittwoch, 24. Mai, in Untersuchungshaft.

Rückblick: Am Montagnachmittag, 1. Oktober 2012, versuchte ein Mann in Niederweimar in der Straße "Baumgarten" ein zu diesem Zeitpunkt 9-jähriges Mädchen zu entführen. Er packte das Kind, zog es in sein Fahrzeug und klebte dem Opfer ein Klebeband auf den Mund. Als der Mann sein Fahrzeug startete, konnte das Kind die Wagentür öffnen und fliehen.

Die umfangreichen Ermittlungs- und Fahndungsmaßnahmen der speziell eingerichteten Arbeitsgruppe von Polizei und Staatsanwaltschaft verliefen damals ohne Erfolg.

Anfang Mai 2017 wurde die Polizei in Witten zu einem Vorfall in ein dortiges Schwimmbad gerufen; ein Mann war in Verdacht geraten, ein Mädchen unsittlich berührt zu haben. Der Tatverdächtige, der in Lippstadt wohnt, wurde vernommen und erkennungsdienstlich behandelt. Ein automatischer Abgleich durch das Hessische Landeskriminalamt ergab, dass die gesicherten Fingerabdrücke des Mannes mit Fingerabdrücken auf dem im Oktober 2012 sichergestellten Klebeband in Niederweimar übereinstimmen.

Der 34-Jährige wurde durch Beamte der Kriminalpolizei Marburg mit Unterstützung der ortsansässigen Polizeibehörden am Dienstag, 23. Mai in Lippstadt vorläufig festgenommen, er sitzt nun in Untersuchungshaft.