Dülmen. Mit all ihrer Kraft halten zwei Fänger einen jungen Hengst fest, den sie von seiner Herde getrennt haben. Im Naturschutzgebiet Merfelder Bruch im münsterländischen Dülmen lebt Europas letzte Wildpferdeherde, die einmal im Jahr von 15.000 Zuschauern beobachtet wird. Traditionell am letzten Wochenende im Mai haben 25 Fänger die Wildpferde zusammengetrieben.
Um Rangkämpfe mit älteren Tieren und die Ausweitung der Herde zu verhindern, werden die jungen Hengste jedes Jahr eingefangen und von ihrer Herde getrennt. „Die Herde hat dieses Jahr etwa 400 Tiere. 30 junge Hengste wurden eingefangen", erklärt Forstoberinspektorin Friederike Rövekamp.
Der Fang sei ruhig verlaufen. In die Arena seien nur die Familiengruppen mit den einjährigen Tieren eingelaufen. Anschließend wurden die Hengste verlost und versteigert. Mit dem Erlös finanziert der Herzog von Croÿ als Besitzer der Herde deren Unterhalt.