Hannover. Gut gemeint, aber völlig falsch angekommen: So manche in Deutschland und Europa übliche Geste kann in anderen Teilen der Welt zu Ärger oder Unverständnis führen. Hier einige Beispiele:
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Das Victory-Zeichen

In Mitteleuropa verstehen viele Menschen das Zeichen als Sieges- oder Friedensgeste. In Großbritannien, Irland, Neuseeland und Australien wird das V-Zeichen aber als Symbol für das Fluchen verwendet – allerdings nur, wenn dem Gegenüber der Handrücken gezeigt wird.
Der ehemalige britische Premierminister Winston Churchill zeigte sich oft mit der Victory-Geste – manchmal auch mit dem Handrücken nach vorne. Das V sollte einst die Briten zum Durchhalten im Kampf gegen die Nazis ermahnen.
Das Okay-Zeichen

Vor allem in den USA heißt das „Okay, prima". Auch in Deutschland wird es positiv aufgefasst, wenn Daumen und Zeigefinger einen Kreis bilden. In Frankreich und Belgien würde man damit jedoch einen Menschen oder eine Sache als wertlos abstempeln. In Thailand und Brasilien deutet die Geste auf Obszönes hin, in Mexiko ist es eine Einladung zu sexueller Aktivität.
Daumen hoch

Während in den meisten Ländern Europas der nach oben gestreckte Daumen etwas Positives aussagt, ist dieser Fingerzeig in Russland, Griechenland und Australien eine obszöne, rüde Geste.
Nicken

Nicken bedeutet Zustimmung oder Verständnis. Bewegt sich der Kopf nur einmal nach oben und unten, steht das in Teilen Südosteuropas für „Nein". In Indien ruft man mit einem Nicken eine Person zu sich.
Winken

Das Winken bedeutet in den USA und den meisten Ländern Europas Abschied oder Begrüßung. In Südostasien und der Türkei ist es aber eine Beleidigung, wenn man sich direkt gegenübersteht. In Teilen Asiens und Ozeaniens kann das Herbeiwinken als unverschämt empfunden werden. In Japan kann es vorkommen, dass einem Touristen gewunken wird, indem die Hand mehrfach nach vorne abgeknickt wird. So versucht man, Reisende herbeizuwinken.
Einen Vogel zeigen

In Deutschland eine negative Geste. In den USA ist es dagegen ein gut gemeinter Warnhinweis im Straßenverkehr. Er heißt: Die Polizei ist in der Nähe.
Mit den Fingern zählen

Auf dem Basar oder auf einem fernöstlichen Markt sind Stückangaben mit den Fingern ein Weg, die gewünschte Anzahl zu bekommen. Nicht so in Japan: Mit gestrecktem Daumen und Zeigefinger kauft man gleich fünf Stücke. In China geht es dann sogar um acht Stücke.