Junger Jack-Russel-Terrier ausgesetzt - Polizei ermittelt

Gütersloh. Hat er die Urlaubspläne seiner Familie gestört oder wurde er nicht mehr geliebt? Ein Jack-Russel-Terrier ist am Sonntag an der Bruder-Konrad-Straße ausgesetzt worden. Der Hund war in der Nähe der Josefschule mit einem Strick um den Hals an einem Zaun festgebunden. Immerhin ein paar Habseligkeiten hatte der einstige Besitzer seinem Vierbeiner dazugestellt: etwas Futter, etwas Wasser und eine Kuscheldecke. Ein Passant entdeckte das völlig verängstigte Tier und informierte die Polizei. Die Beamten brachten den kleinen Rüden schließlich ins Tierheim. Dort erhielt er den Namen Fritz.

"Fritz war völlig fertig, als er zu uns kam. Wir wissen nicht, wie lange er schon angebunden war", sagt Tierheim-Mitarbeiter Sven Kirchhoff, der das Alter des mittlerweile überaus aufgeweckten Vierbeiners auf etwa zwei bis drei Jahre schätzt. Er beschreibt Fritz als sehr lebhaft und menschenfreundlich. Allerdings habe der Hund in seinem bisherigen Leben offensichtlich wenig Erziehung genossen, vermutet Kirchhoff.

Keine Hinweise auf die Herkunft des Hundes oder seines Besitzers Wo und unter welchem Umständen Fritz vorher gelebt hat, wissen Kirchhoff und die anderen Tierheim-Mitarbeiter nicht. Da er nicht gechippt oder tätowiert ist, gibt es derzeit keine Hinweise zur Herkunft des Hundes oder seiner Besitzer. Dass er aber gezielt von seinen Besitzern ausgesetzt wurde, daran besteht aufgrund der Auffindesituation und der Nähe zum Tierheim für Kirchhoff kein Zweifel. "Fritz sollte gefunden und zu uns gebracht werden", ist Kirchhoff überzeugt.

Für die nächsten zwei Wochen bleibt der Jack-Russel-Terrier erst einmal im Tierheim. In dieser Zeit haben die Besitzer noch die Möglichkeit, Ansprüche auf das Tier geltend zu machen. Sven Kirchhoff hält es allerdings für sehr unwahrscheinlich, dass sich jemand meldet. "Und selbst wenn der frühere Besitzer es tut, wird er den Hund wahrscheinlich nicht zurückbekommen", sagt Kirchhoff. Denn neben einer Anzeige wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz und einer empfindlichen Geldstrafe droht auch eine stattliche Rechnung des Tierheims. Pro Tag Aufenthalt - inklusive Verpflegung - würden für den Besitzer 14 Euro fällig, hinzu kämen Tierarztkosten für die eingehende und mögliche weitere Untersuchungen des Tieres. "Da kommt schon eine anständige Summe zusammen", sagt Kirchhoff, der zuversichtlich ist, dass Fritz eine Rückkehr zu seinen rücksichtlosen Besitzern erspart bleibt und der kleine Vierbeiner stattdessen schnell eine neue Familie findet. "Fritz ist ein wirklich liebevoller und verspielter Kerl", versichert der Mitarbeiter.

Kurz nachdem Fritz von der Polizei abgegeben wurde, hat das Tierheim einen Aufruf bei Facebook gestartet, in dem es um "Informationen über seine ehemaligen Besitzer oder über das Wesen des Hundes" bittet. Die Resonanz auf den Beitrag ist groß, seit der Veröffentlichung ist er etwa 450 Mal geteilt worden. Neben großem Mitleid mit dem Tier drücken einige Nutzer in ihren Kommentaren Empörung und Wut über eine solche Tat aus. "Hoffentlich findet man die Idioten und zeigt die direkt an. Das ist das allerletzte", schreibt eine Nutzerin. "Sind die Menschen, die so etwas machen, nicht ganz dicht", fragt eine andere.

Laut Kirchhoff sind inzwischen auch einige Hinweise auf die ehemaligen Besitzer eingegangen, allerdings habe bislang noch keiner zum Erfolg geführt. Weitere Angaben nimmt das Tierheim unter Tel. (0 52 41) 40 09 22 entgegen.

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