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Messe „Jagd und Hund“ erwartet 80.000 Besucher

Carolin Nieder-Entgelmeier

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Jagdrecht (© Foto: Patrick Pleul/dpa)

Dortmund. 80.000 Besucher, 800 Aussteller und der Austausch über die wichtigsten Themen des Jahres: Mit der „Jagd und Hund" beginnt heute Europas größte Jagdmesse in den Dortmunder Westfalenhallen. In diesem Jahr wollen die Veranstalter vor allem daran arbeiten, als internationales Forum für Jagdthemen weiter zu wachsen und Kooperationen mit internationalen Partnern auszubauen.

„Die Messe ist ein Spiegelbild der Jagdszene, weshalb auch über die Themen gesprochen wird, die Jäger aktuell am stärksten beschäftigen", erklärt der Sprecher des Landesjagdverbands NRW, Andreas Schneider. Dazu zählen vor allem die Bedrohung durch die Afrikanische Schweinepest und die geplante Novellierung des Landesjagdgesetzes in Nordrhein-Westfalen. „Die neue Landesregierung hat uns zugesichert, dass das Jagdgesetz 2018 angepasst wird", sagt Schneider. Gespannt blicken viele Jäger deshalb der Festrede von NRW-Umweltministerin Christina Schulze Föcking (CDU) zur Eröffnung der Messe heute um 10 Uhr entgegen.

Mit etlichen Verordnungen, wie der Erlaubnis für den Einsatz von Schalldämpfern für Jagdgewehre, um das Gehör von Jägern und Jagdhunden zu schützen, zeige die Landesregierung, dass sie auf dem richtigen Weg sei, erklärt Schneider. „Nun hoffen wir natürlich, dass diese Verordnungen möglichst bald auch ihren Weg in ein neues Landesjagdgesetz in NRW finden."

Besonders mit Blick auf die Afrikanische Schweinepest, die sich aktuell in Osteuropa Richtung Westen ausbreitet, sei die Novellierung des Landesjagdgesetzes in NRW längst überfällig, sagt Schneider. „Wildschweine müssen intensiv bejagt werden, damit die Wildschäden in einem tolerierbaren Rahmen bleiben und Tierseuchen vermieden werden."

Der Landesjagdverband fordert, dass die Jagdzeit auf Wildschweine wieder dauerhaft erhöht wird und, dass die Lockstellen für Wildschweine nicht mehr länger von jedem betreten werden dürfen. „Außerdem hat die alte Landesregierung die Kirrmenge von einem auf einen halben Liter reduziert, was zu kürzeren Verweilzeiten an den Kirrungen und zu weniger Jagderfolg führt", erklärt Schneider. Ein weiteres Problem ergebe sich bei revierübergreifenden Jagden auf Wildschweine, weil der bundesweit gültige Jagdschein in NRW nicht mehr allein ausreicht.

„Vor allem in Grenzgebieten finden Jäger nicht mehr genug Teilnehmer für Bewegungsjagden, weil in NRW ein landesspezifischer Schießnachweis eingeführt wurde", moniert Schneider. „Den müssen beispielsweise auch Jäger aus Hessen oder Niedersachsen erbringen, wenn sie an einer Jagd in NRW teilnehmen möchten."

Der Landesjagdverband NRW ist nationaler Partner und ideeller Träger der Messe, an der auch Jagdverbände aus Belgien und den Niederlanden sowie Aussteller aus 41 Ländern teilnehmen. Neben 800 Ausstellern, die Produkte und Dienstleistungen anbieten, stehen auch Vorführungen und Wettbewerbe von Greifvögeln und Jagdhunden, die deutsche Meisterschaft der Hirschrufer, ein Geländewagenparcours und Jagdmodenschauen auf dem Programm. Für Hobbyköche haben die Veranstalter der Messe die Sonderschau „Wildbret" vorbereitet. Experten geben Tipps rund um das Zubereiten von Wildfleisch und der Landesjagdverband informiert über die Online-Vermarktung von Wildbret.

Tickets für die Messe, die heute beginnt und am Sonntag endet, sind online oder an der Kasse der Dortmunder Westfalenhallen erhältlich.

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