Schloß Holte-Stukenbrock. Mehrere Polizeiwagen im Einsatz, ein Hubschrauber in der Luft - wegen einer möglichen Entführung startete die Polizei im Kreis Gütersloh einen umfangreichen Einsatz. Doch mit einer Entführung hatten die Ermittler es gar nicht zu tun.
Was war passiert? Wie die Polizei Gütersloh mitteilt, meldeten sich am Freitag mehrere Menschen unter der 110 und berichteten von einer möglichen Entführung. Die Zeugen berichteten von maskierten Tätern, die aus einem Haus herauskamen und einen Mann in einen Bulli mit Münchener Kennzeichen verfrachteten. Anschließen sei der Bulli schnell davon gefahren.
Wer bezahlt die Rechnung?
Die Beamten gingen wegen der Zeugenaussagen von einem schwerwiegenden Verbrechen aus. Mehrere Polizeifahrzeuge und auch ein Hubschrauber wurden für die Fahndung eingesetzt. Die Polizisten entdeckten den Bulli schließlich auf der Autobahn. Dort stellte sich heraus: Es ging nicht um ein Verbrechen. Die Entführung war lediglich Auftakt eines Junggesellenabschieds.
Die Kosten des Einsatzes werden derzeit berechnet. Eine Sprecherin der Polizei in Gütersloh schätzt, dass es sich um mehrere Tausend Euro handeln könnte. Möglicherweise geht die Rechnung an die Veranstalter des Junggesellenabschieds. Ein Straftatbestand sei die Aktion zwar nicht gewesen, sagt die Sprecherin. Aber zu Ende gedacht worden sei die Feier offensichtlich nicht. "Das ist nicht mehr witzig."