Angst vor einem Pferderipper in OWL nimmt zu

Bielefeld/Lage. Die Pferdebesitzer rund um Bielefeld, Lage, Salzkotten und im Kreis Warendorf sind in großer Sorge, denn immer wieder werden in der Region Pferde schwer verletzt. Die Polizei jagt einen Pferderipper, der die Tiere mit einem Messer traktiert.

Im Bielefelder Süden war Mitte Januar auf eine Stute mit einem Messer eingestochen worden. Die Besitzerin entdeckte einen fünf Zentimeter tiefen Schnitt im Bereich der Schulter. &bdquo;Das Messer ist 15 Zentimeter tief unter die Haut geschoben worden", berichtet die Besitzerin. Das habe eine Wundtasche verursacht, Muskeln wurden glatt von der Haut abgetrennt, Arterien beschädigt, die Wundtasche lief mit Blut voll. &bdquo;Als hätte man ihr die Haut abziehen wollen", sagte sie. Das Tier sei traumatisiert. Laut Polizei lag der Tatzeitraum zwischen 9 und 16 Uhr.

Auf den Höfen, die in Bielefeld und Lippe Boxen für Pferde vermieten, herrscht erhöhte Wachsamkeit. Viele Eigner der Tiere haben sich zusammengetan und gehen schichtweise Streife um die Ställe und Weiden ihrer Tiere, erzählt eine Pferdebesitzerin. Auch die Eigner der Ställe verbessern vorsorglich ihre Sicherheitsmaßnahmen.

Ende September hatte der Pferderippe schon einmal im Bielefelder Süden zugeschlagen. Im August wurde in Halle eine Hannoveraner-Stute mit einem scharfen Gegenstand an der Hinterhand schwer verletzt. Ein Mädchen, dass die Stute versorgen wollte, hatte die 30 Zentimeter lange klaffende Wunde entdeckt. Auch in diesem Fall ermittelt die Kriminalpolizei. Dieser Angriff des Pferderippers könnte sich in den frühen Morgenstunden ereignet haben. Der Täter ist vermutlich durch eine Dachluke oder eine nur unten verschlossene &bdquo;Klöntür" in das Stallgebäude eingedrungen.

Im Juni ist in Lage eine Stute verletzt worden. Untersuchungen durch einen Tierarzt ergaben, dass die Verletzung nur durch Fremdeinwirkung entstanden ist. Im gleichen Gebiet waren bereits im Juni und Juli 2017 mehrere Pferde verletzt worden. Zwei Tiere wurden sogar doppelt verletzt, ein Pferd musste eingeschläfert werden.

Nach dem letzten Fall im Januar hat die Tierrechtsorganisation PETA eine Belohnung von 1.000 Euro für Hinweise, die zur Verurteilung des Täters führen, ausgesetzt. &bdquo;Bundesweit gibt es immer wieder Übergriffe auf Pferde", sagt Judith Pein im Namen der Tierrechtsorganisation. &bdquo;PETA fordert daher ein behördliches Register, in dem Anschläge auf diese Vierbeiner und bereits überführte Tierquäler erfasst werden."

Die Tierrechtsorganisation rät, Pferde nachts nichts auf der Koppel stehen zu lassen. Stallzugänge sollten gesichert und die Boxen sollten mit Videokameras überwacht werden.

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