Paderborn. Es ist die wohl ungewöhnlichste Karnevalsparade, die Paderborn bislang erlebt hat: Erst nach dem Osterfest ziehen die Karnevalisten an diesem Samstag durch die Innenstadt. 1.200 Teilnehmer in 30 Gruppen waren angekündigt, zum Start waren dann 23 Gruppen vertreten. Der Verein Hasi-Palau-Paderborn, der den Umzug organisiert, hoffte im Vorfeld auf bis zu 25.000 Zuschauer am Straßenrand.
Auch wenn vieles anders ist in diesem Jahr, bleibt eins gleich: Start sollte wie auch in der Vergangenheit um 14.14 Uhr am Maspernplatz sein. Diese Zeit konnte allerdings nicht eingehalten werden, weil die Strecke aufgrund zweier noch gesicherter Stellen nicht freigegeben werden konnte - sehr zum Ärger des Vereins und vieler Zuschauer, die bereits an den Straßen standen. Um 15.10 Uhr, also mit fast einstündiger Verspätung, ging es dann aber endlich los.
Von Maspernplatz geht es über Hathumarstraße, Mühlenstraße, Heiersstraße und Kasseler Straße bis zum Kamp und Rathausplatz. Über Marienplatz, Am Abdinghof und Am Bogen schließt sich der Rundkurs, ehe die Route zurück zum Maspernplatz führt.
An mehreren Stellen, zum Beispiel an der Hathumarstraße Höhe Sparkasse, vor dem Historischen Rathaus und Am Abdinghof befinden sich Moderationsplätze. Trotz der Verspätung endete die Parade pünktlich.
Der Umzug sorgte entlang der Strecke für Straßensperrungen und Parkverbote.
Umzug dieses Jahr einzigartig in NRW
Für Jecken war die Parade dieses Jahr in NRW wohl die einzige Möglichkeit, einen größeren Karnevalsumzug zu besuchen.
Viele Umzüge wurden anderorts aufgrund der Corona-Pandemie bereits zum zweiten Mal abgesagt, nur wenige wurden wie der Paderborner verschoben. Doch während zum Beispiel die Düsseldorfer Veranstalter wegen des Ukraine-Krieges auf ihren Ersatz-Termin verzichten, hält Hasi-Palau daran fest.
Damit stieß der Verein bereits auf Kritik. So droht der Bund Westfälischer Karneval mit einem Ausschluss, da Hasi-Palau gegen die Tradition handele. Und Bürgermeister Michael Dreier will der Parade fernbleiben, weil er sie wegen des Krieges für nicht angebracht halte. Der Verein begründet die Entscheidung, am Termin festzuhalten, mit finanziellen Nöten.